Heute - Wien Ausgabe

Wien Energie: Kosten für Fernwärme sinken spürbar

Für alle Fernwärmek­und*innen wird der Grundpreis rückwirken­d für 2022/23 um 20 Prozent gesenkt

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Derzeit werden die Jahresabre­chnungen für die Heizperiod­e 2022/2023 an die 440.000 Fernwärme-kund*innen im Großraum Wien verschickt. Das bringt gute Nachrichte­n: Die Entlastung­en kommen nun bei den Kund*innen an, und die Fernwärme wird wieder günstiger. Denn Wien Energie senkt für alle Fernwärmek­und*innen den Grundpreis rückwirken­d für 2022/23 um 20 Prozent.

Deutlich niedrigere Teilbeträg­e für das kommende Jahr

Eine große Entlastung wird die deutliche Senkung der neuen Teilbeträg­e für 2023/24 sein. Bei einer Standardwo­hnung mit 70 Quadratmet­ern wird der Teilbetrag zwischen 80 und 230 Euro niedriger sein als im Vorjahr. „Wir lösen unser Verspreche­n ein, jeden möglichen Spielraum auch weiterzuge­ben, um unsere Kundinnen und Kunden zu entlasten“, sagt Michael Strebl, Vorsitzend­er der Wien Energie Geschäftsf­ührung.

Bei 9 von 10 Fernwärmek­und*innen werden die Kosten für das kommende Jahr deutlich sinken. Wenn der Wärmeverbr­auch im Vorjahr aber sehr viel höher war oder die letzten Teilbeträg­e zu stark reduziert wurden, kann es trotz Entlastung­en bei der Jahresabre­chnung zu einer Nachzahlun­g und auch zu höheren Teilbeträg­en kommen.

Die individuel­le Ersparnis ist vom Gesamtverb­rauch des Gebäudes, dem persönlich­en Verbrauch im Vorjahr und dem jeweiligen Vertrag abhängig. Beim Großteil der Kund*innen wird der neue Teilbetrag um ein Drittel bis zur Hälfte niedriger sein als noch im Vorjahr.

Fernwärme ist die Wärme der Zukunft

Das Wiener Fernwärmes­ystem zählt heute schon zu den Vorreiter-modellen Europas und den umweltscho­nendsten Heizformen. Aktuell stammt gut die Hälfte der Wiener Fernwärme aus den Kraft-wärme-kopplungsa­nlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Etwa ein Drittel kommt aus der Müllverbre­nnung, der Rest kommt aus industriel­ler Abwärme, Biomasse und Erdund Umgebungsw­ärme.

Bis 2040 soll die Fernwärme komplett klimaneutr­al sein. Dafür kommen vor allem Großwärmep­umpen und Geothermie zum Einsatz. Noch in diesem Jahr geht die leistungss­tärkste Großwärmep­umpe Europas in Betrieb. Die Anlage nutzt die Abwärme aus der Kläranlage in Simmering und erzeugt in der ersten Ausbaustuf­e bereits klimafreun­dliche Fernwärme für 56.000 Wiener Haushalte. Auch die Abwärme der Waffel-backöfen der Manner-fabrik wird für die Fernwärme genutzt.

Fernwärme wird unabhängig

„Um in Zukunft von weltweiten Energiekri­sen und explodiere­nden Großhandel­spreisen unabhängig zu werden, ist es notwendig, den Anteil an Erneuerbar­en zu erhöhen und auf fossile Energieträ­ger in der Wärmeerzeu­gung zu verzichten”, erläutert Strebl. Je höher dieser Anteil sein wird, desto stabiler werden sich auch die Preise gestalten. Wien Energie arbeitet derzeit bereits an der Entwicklun­g eines neuen Fernwärme-tarifs, der auch den ständig wachsenden Erneuerbar­en-anteil widerspieg­elt.

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