„Abzocke, Sklaverei“: Amazon-fahrer rechnet mit Job ab
In „Heute“spricht jetzt ein Wiener Ex-fahrer für Amazon drastisch über unzumutbare Arbeitsbedingungen, sehr fragwürdige Zeitdokumentation und eine besonders dreiste Bonus-abzocke.
Im Konzern des superreichen Jeff Bezos sind die meisten Mitarbeiter wohl arm dran. Besonders bitter traf es kürzlich den Wiener Markus B. (21, Name geändert). Er begann am 19. Oktober 2023 für ein Logistikunternehmen zu arbeiten, das ausschließlich für Amazon Pakete ausliefert. Dann wurde es wirklich heftig: Er stellte in der Vorweihnachtszeit bis zu 240 Packerl mit 80 Zustelladressen zu – pro Tag.
„Um 8.30 Uhr musste ich am Amazon-gelände sein. Anmelden durfte ich mich zur Arbeit aber erst um 9.18 Uhr, dann begann ich Pakete einzuschlichten. Offiziell frei schaltete mich Amazon aber erst ab 11 Uhr.“
Dadurch sei die Regelarbeitszeit bis 19 Uhr ausgedehnt worden. Überstunden wurden keine gezahlt. Fünf Tage nach dem aufreibenden Weihnachtsgeschäft wurde er gekündigt. Das überrasche nicht: Amazon kürze nach dem Mega-geschäft um die Feiertage einen großen Teil seiner Aufträge bei Subunternehmen, weiß die Arbeiterkammer. „Das ist alles reinste Abzocke und Ausbeutung von Leuten – moderne Sklaverei!“, ärgert sich Markus B.
Einen allen Mitarbeitern versprochenen Weihnachtsbonus von 500 Euro bekam er nicht.
Der unglaubliche Grund: Er habe um vier Wochen zu lange (!) bei Amazon gearbeitet, denn der Bonus werde nur als Ansporn für Neuangestellte, die ab dem 15. November beginnen, ausbezahlt.
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