„Kriegt Toni recht, will ich auch meine Tore“
Öfb-ikone Polster klagt Länderspiele ein. Zu Recht? „Heute“fragte seine Teamkollegen-legenden
6:0 in Liechtenstein, 3:1 in Tunesien, 1:3 gegen Marokko – diese drei Länderspiele zwischen 1984 und 1988 mit drei Toren von Toni Polster wertet der ÖFB als nicht offiziell. Der Rekord-torjäger will die Treffer aber anerkannt haben, klagte den Verband. Das sagen seine damaligen Teamkollegen:
Andi Ogris, 63 Spiele/11 Tore (Spielte gegen Tunesien und Marokko, schoss zwei Tore) „Eine Klage wie Toni würde ich nicht machen, aber ich verstehe ihn. Ein Länderspiel ist ein Länderspiel, es war alles offiziell, ist auch heute nicht anders. Wenn Toni recht bekommt, dann poche ich auch auf meine Tore.“
Herbert Prohaska, 83 Spiele/ 10 Tore (Spielte gegen Liechtenstein, schoss zwei Tore) „Der Toni hat ja nur Angst, dass ihm Arnautovic den Rekord wegnimmt. Aber im Ernst: Mir ist die Zahl meiner Länderspiele wurscht. Ich habe nach 79 Partien Schluss gemacht. Da haben alle gesagt: ,Das eine auf 80 mach noch.‘ Nein, es war mir damals schon egal. Erst später gab ich ein Comeback, aber nicht wegen der Anzahl der Spiele.“
Manfred Zsak, 49 Spiele/ 5 Tore (Spielte gegen Tunesien und Marokko, würde damit die 50er-marke an Einsätzen knacken) „Die Anerkennung dieser Spiele wäre mir daher natürlich auch wichtig. Es waren ja ganz normale Länderspiele, wie in einer Qualifikation.“
Klaus Lindenberger, 41 Spiele (Stand bei drei Spielen im Tor) „Es ist Vergangenheit, aber im Grunde hat Toni recht. Die Spiele hatten offiziellen Charakter, wie eine Wm-quali oder eine WM, sollten daher auch offiziell sein. Hätte ich dann 44 statt 41 Teameinsätze, wäre es sehr schön, würde es mich freuen.“
Heribert Weber, 69 Spiele/1 Tor (Spielte alle drei Spiele) „Ich verstehe prinzipiell nicht, warum der ÖFB die Länderspiele nicht offiziell wertet, wenn wir damals als Nationalteam aufgetreten sind. Gegen Liechtenstein wurde ein Spieler ausgewechselt, dann wieder eingetauscht. Das könnte ein Argument sein, betrifft aber nur dieses eine Spiel.“