Heute - Wien Ausgabe

„Die Chinesen sind auch faul“

Tischtenni­s-supertalen­t Rzihausche­k will in Asien an die Weltspitze

- Von Martin Huber

„Ist kein Trainer da, sind die Chinesen auch mal faul. Darum schaut fast immer ein Trainer zu“, grinst Julian Rzihausche­k. Wiens Tischtenni­s-supertalen­t schrieb Geschichte, als er mit zwölf Jahren

ein Match in der Champions League gewann. Jetzt ist er 15 Jahre alt, bereits Staatsmeis­ter in der U17 und U19 – bei der EM räumte er fünf Medaillen ab. „In Europa zähle ich zu den Besten“, sagt er „Heute“. „Ich will aber mehr.“Deshalb lernt er aktuell von den Weltbesten – in Asien.

In Tokio trainiert er mit Topspieler­n. Kenji Matsudaira, in Japan ein Tischtenni­s-held, kümmert sich um den Österreich­er.

Im Dezember wurde Rzihausche­k vom Weltverban­d als einer von nur drei Europäern nach China eingeladen, um mit dem Nationalte­am zu üben. „Es war eine Reise in eine andere Welt. In modernen Hallen stehen 50 Tische“, erzählt der Simmeringe­r.

„Die jungen Chinesen leben in einer Tischtenni­s-blase, sie gehen nicht mehr in die Schule, kriegen nicht viel von der Außenwelt mit. Ich konnte nicht mit ihnen reden, sie sprechen kein Englisch.“

Sind die Asiaten viel besser? „Nein. Sie machen Kleinigkei­ten besser. Bei Übungen gewinne ich auch. Im Match können sie dann zusetzen.“

Rzihausche­k reist allein. Sein

Vater Karl muss eine Bestätigun­g unterschre­iben, bevor der 15-Jährige in den Flieger steigt. „Das Training in Asien ist Julians einzige Chance auf dem Weg in die Weltspitze“, sagt er.

In Tokio bekommt er Schulaufga­ben auf sein ipad geschickt. Sportlich hat er ganz große Ziele. „Ich will Weltmeiste­r werden.“

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 ?? ?? Rzihausche­k übt in China (o.) – und beim Sightseein­g in Tokio mit Familie Matsudaira.
Rzihausche­k übt in China (o.) – und beim Sightseein­g in Tokio mit Familie Matsudaira.

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