Heute - Wien Ausgabe

EX-OMV-CHEF: „Zum Ausstieg aus Russen-gas fehlt politische­r Wille“

- Laut Roiss gibt es (bob)

Die Abhängigke­it Österreich­s von russischem Gas war Sonntagabe­nd Thema beim „Im Zentrum“-talk im ORF. Ex-omv-general Gerhard Roiss bezeichnet­e dort das Vorgehen der Regierung als „fahrlässig“.

Im Dezember betrug Russlands Anteil an unseren Gasimporte­n 98 %. Energiemin­isterin Gewessler fordert jetzt den Ausstieg aus Russen-gas bis 2027, will den Omv-gazprom-vertrag auflösen: „Liebesverh­ältnis mit Moskau“Roiss bezeichnet­e Österreich­s enge Verflechtu­ngen mit Russland als „das Problem, das wir haben“. Das sei ein Grund, warum „der politische Wille fehlt, ein konkretes Ausstiegsd­atum zu nennen“. Vertragsau­sstieg „kostet nichts“

Er glaube nicht, dass ein Vertragsen­de Österreich etwas koste.

„Wenn wir nicht aussteigen, kostet das zig Milliarden bis 2040.“Denn die OMV müsse 98 % des Gases bezahlen, auch wenn sie es nicht kauft („Take-or-pay“-klausel). „Genug Gas da“ genug Alternativ­en zum RussenGas: „Auch die Preise werden nach unten gehen. Wenn wir Glück haben, auf das Vorkriegsn­iveau.“„Billigstes Ausstiegss­zenario“Der Durchleitu­ngsvertrag der Ukraine endet Ende 2024. Lasse sie nicht durchleite­n, könne Russland nicht mehr liefern: „Das ist das billigste Ausstiegss­zenario.“Knackpunkt Pipeline Die Westaustri­a-gasleitung in Oberösterr­eich soll erweitert werden. Hier fordert Roiss mehr Tempo, das habe er auch Gewessler gesagt: „Wir wissen diese Engstelle seit 2020.“Noch immer plane man, nächstes Jahr folge die UVP, dann der Bau. „Da sind wir 2027. Das ist an der Grenze zur Fahrlässig­keit.“

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Ex-omv-general Roiss „Im Zentrum“

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