Bub in Hundebox erholt sich nie wieder
Seit gestern stehen in Krems (NÖ) eine Mutter und ihre Freundin vor Gericht. Die schauderhaften Vorwürfe: Sie sollen einen Buben in eine Hundebox gesperrt und ihn fast zu Tode gequält haben.
Gebückte Haltung, brüchige Stimme, lange Redepausen: Die Angeklagte (33), die ihren Sohn mit einer Komplizin gequält, gefoltert und beinahe getötet haben soll, gab sich am Montag vor Gericht unscheinbar und ahnungslos. „Ich habe immer gedacht, mein Kind hasst mich“, jammerte die 33-Jährige in ihrer Aussage.
Ermutigt von ihrer Freundin (40) soll die Niederösterreicherin ihren zwölfjährigen Sohn mit Wasser übergossen und bei offenem Fenster über Nacht in einer kleinen Hundebox wie ein Tier gehalten haben. Eine Decke bekam er von der Mutter nur, „wenn er brav war“. Zum Aufwecken goss die Angeklagte dem Sohn Wasser über den Kopf. Der frierende, verletzte und stark untergewichtige Bub fiel schließlich ins Koma – hatte dabei nur noch 26,8 Grad Körpertemperatur.
Zuvor soll er täglich geschlagen, gefesselt und gefoltert worden sein. Chats sollen belegen, wie die Zweitangeklagte immer wieder Tipps dazu gab.
Astrid Wagner verteidigt die 33-jährige Mutter: „Sie geriet in den Sog eines bösen, sadistischen Menschen.“Der Anwalt der Zweitangeklagten, Sascha Flatz, widersprach: „Meine Mandantin ist selbst eine liebevolle Mutter. Hätte sie davon gewusst, wie schlimm das Kind gequält wurde, wäre sie eingeschritten.“
Eine Gutachterin brachte es schließlich auf den Punkt: Der Bub wird sich von den erlittenen Qualen nie wieder erholen! Laut Gerichtspsychiater Peter Hofmann waren beide Frauen zurechnungsfähig. Weil sie aber Gefahr laufen würden, weitere Straftaten zu begehen, wurde eine Unterbringung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt. Die Urteile in dem Fall sollen am Donnerstag fallen. Lange Haftstrafen drohen, die Unschuldsvermutung gilt