Komme, was Polle: Test für Allergiker ratsam
Gute Frühlingslaune kommt bei Pollenallergikern eher nicht auf, im Gegenteil. Für Heuschnupfen-geplagte sind die milden Temperaturen alles andere als angenehm. Die Pollensaison hat bereits gestartet. Warum sie heuer so früh beginnt und was Allergikern jetzt hilft, erklärt Dr. Ulli Enzenberg, Ärztin für Allgemeinmedizin und Allergologie in Wien (gesundinschoenbrunn.at).
„Heute“: Beginnt die Pollensaison immer früher?
Dr. Ulli Enzenberg: Klimaveränderungen haben großen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen. Im warmen Jänner und Februar begann der Pollenflug der frühblühenden Bäume (Erle und Hasel) bereits frühzeitig und stark. Bei hartnäckigem Husten oder Schnupfen, der verstärkt im Freien auftritt, ist daher immer auch an eine Allergie zu denken.
„Heute“: Welche Pollen lösen Allergien aus? Enzenberg: Vor allem windbestäubte Pflanzen setzen große Pollenmengen in die
Luft ab, die der Wind dann verteilt: Baumpollen (Frühblüher, Birke, Esche), Gräserpollen und Unkrautpollen wie Beifuß und Ragweed sind von Frühling bis Spätsommer in teilweise überlappenden Blühperioden in der Luft. Die Pollen sind so klein, dass sie tief in die Schleimhäute eindringen und entzündliche Reizungen hervorrufen können.
„Heute“: Ab welchem Alter ist ein Allergietest sinnvoll?
Enzenberg: Allergien können in jedem Alter auftreten. Bereits im Kindergartenalter ist bei typischen Symptomen ein Allergietest sinnvoll. Aber auch bei älteren Menschen (>70 Jahre) kann erstmalig eine Allergie diagnostiziert werden. Unklare Beschwerden der Atemwege sollten abgeklärt werden.
„Heute“: Ist eine Pollenallergie gefährlich?
Enzenberg: Allergien sind gut behandelbare, nicht ansteckende Erkrankungen. Wenn sie zu lange ignoriert werden, kann sich aus einem saisonabhängigen Schnupfen eine schwerwiegende Asthmaerkrankung entwickeln, die auch unabhängig vom Pollenflug bestehen bleibt
„Bei Schnupfen an Allergie denken!“Ärztin Ulli Enzenberg