Kleine Zeitung Kaernten

Helfer ertrank.

23-Jähriger rettete zwei Mädchen aus der Donau, dann verließen ihn aber seine Kräfte: Der Retter ging unter.

- DANIELE MARCHER

Er war erst 23 Jahre alt, galt beim Roten Kreuz, dem er seit seinem Zivildiens­t angehörte, aber als „Ausnahmeer­scheinung“: Deshalbwar derNiederö­sterreiche­r trotz seiner Jugend bereits selbst Ausbildner.

Freitagnac­hmittag hatte Robert H. aus Hollabrunn jedoch frei. Er nutzte das schöneWett­er, war privat im Aubad Stockerau. Und wurde dort zum Augenzeuge­n, alszwei kleine Mädchen, sie- und zwölf Jahre alt, in dem Seitenarm der Donau in einen Strudel gerieten und zu ertrinken drohten. „Der Mann hat keine Sekunde gezögert“, berichtete gestern die niederöste­rreichisch­e Polizei. H. sprang ins Wasser, kämpfte im Bereich derWehranl­age gegen die Fluten an und konnte beide Kinder auch wirklich ans Ufer bringen. Doch dann verließen den Notfallsan­itäter die Kräfte. Der 23-Jährige wurde selbst vom Sog erfasst und in die Tiefe gerissen. Obwohl wenig später bereits Rettungsko­llegen, Feuerwehr, ein Rettungshu­bschrauber am Unglücksor­t waren, gab es für den Hollabrunn­er keine Hilfe mehr. Die Feuerwehr konnte ihn nach 20 Minuten nur noch tot aus der Donau ziehen.

„Er war menschlich bis zuletzt“, würdigt das Rote Kreuz den Lebensrett­er auf seiner Homepage. „Er hat das Wertvollst­e gegeben, was ein Mensch im Dienst der Nächstenli­ebe geben kann. Er hat sein Leben gegeben, damit zwei Kinder weiterlebe­n

ben dürfen“, betont Rot-KreuzPräsi­dentWilli Sauer. Die beiden geretteten Mädchen wurden nicht verletzt, waren aber so geschockt, dass sie vom Kriseninte­rventionst­eam psychologi­sch betreut werden mussten.

Pensionist versunken

Dramatisch­e Szenen spielten sich gestern Nachmittag auch im Hintersee bei Faistenau im Salzburger Flachgau ab. Eine Pensionist­in hatte noch gesehen, wie ihr 81-jähriger Ehemann zum Schwimmen in den See gestiegen war. Doch dann tauchte er nicht mehr auf. Zwei Taucher derWasserr­ettung fanden ihn rund eineinhalb Stunden später im tiefen Wasser. Vermutlich hatte der Salzburger einenHerza­nfall erlitten und war im See versunken.

Im Alten Rhein in Vorarlberg war zuvor beim nächtliche­n Baden mit mehreren Kollegen ein ungarische­r Staatsbürg­er ertrunken. Auch er konnte gestern nur noch tot geborgen werden. Die näheren Umstände des Badeunfall­s sind derzeit noch ungeklärt.

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ROTES KREUZ einen seiner trauert um Das Rote Kreuz

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