Helfer ertrank.
23-Jähriger rettete zwei Mädchen aus der Donau, dann verließen ihn aber seine Kräfte: Der Retter ging unter.
Er war erst 23 Jahre alt, galt beim Roten Kreuz, dem er seit seinem Zivildienst angehörte, aber als „Ausnahmeerscheinung“: Deshalbwar derNiederösterreicher trotz seiner Jugend bereits selbst Ausbildner.
Freitagnachmittag hatte Robert H. aus Hollabrunn jedoch frei. Er nutzte das schöneWetter, war privat im Aubad Stockerau. Und wurde dort zum Augenzeugen, alszwei kleine Mädchen, sie- und zwölf Jahre alt, in dem Seitenarm der Donau in einen Strudel gerieten und zu ertrinken drohten. „Der Mann hat keine Sekunde gezögert“, berichtete gestern die niederösterreichische Polizei. H. sprang ins Wasser, kämpfte im Bereich derWehranlage gegen die Fluten an und konnte beide Kinder auch wirklich ans Ufer bringen. Doch dann verließen den Notfallsanitäter die Kräfte. Der 23-Jährige wurde selbst vom Sog erfasst und in die Tiefe gerissen. Obwohl wenig später bereits Rettungskollegen, Feuerwehr, ein Rettungshubschrauber am Unglücksort waren, gab es für den Hollabrunner keine Hilfe mehr. Die Feuerwehr konnte ihn nach 20 Minuten nur noch tot aus der Donau ziehen.
„Er war menschlich bis zuletzt“, würdigt das Rote Kreuz den Lebensretter auf seiner Homepage. „Er hat das Wertvollste gegeben, was ein Mensch im Dienst der Nächstenliebe geben kann. Er hat sein Leben gegeben, damit zwei Kinder weiterleben
ben dürfen“, betont Rot-KreuzPräsidentWilli Sauer. Die beiden geretteten Mädchen wurden nicht verletzt, waren aber so geschockt, dass sie vom Kriseninterventionsteam psychologisch betreut werden mussten.
Pensionist versunken
Dramatische Szenen spielten sich gestern Nachmittag auch im Hintersee bei Faistenau im Salzburger Flachgau ab. Eine Pensionistin hatte noch gesehen, wie ihr 81-jähriger Ehemann zum Schwimmen in den See gestiegen war. Doch dann tauchte er nicht mehr auf. Zwei Taucher derWasserrettung fanden ihn rund eineinhalb Stunden später im tiefen Wasser. Vermutlich hatte der Salzburger einenHerzanfall erlitten und war im See versunken.
Im Alten Rhein in Vorarlberg war zuvor beim nächtlichen Baden mit mehreren Kollegen ein ungarischer Staatsbürger ertrunken. Auch er konnte gestern nur noch tot geborgen werden. Die näheren Umstände des Badeunfalls sind derzeit noch ungeklärt.