Kleine Zeitung Kaernten

„Irgendwann will man nichts Negatives mehr hören“

Sollten Medien Negatives stärker unterdrück­en und wieder mehr über Sonnensche­instunden berichten?

- CARI NA KERSCHBAUM­ER carina.kerschbaum­er@kleinezeit­ung.at

Sie bekomme langsam, klagt eine Leserin, Depression­en bei all den Negativsch­lagzeilen, die sie seit Wochen umgeben. Sie schalte das Radio ein, höre Negatives, sie schalte um 19.30 den Fernseher an, sehe erschöpfte Kinder inmitten von Menschenma­ssen. Und sie rechnet damit, dass angesichts der Millionen, die noch flüchten werden, bisherige Sozialsyst­eme einstür- zen werden. Und wenn einmal in der ZiB als erste Meldung keine flüchtende­n Menschen zu sehen seien, dann sei die erste Meldung, dass die Arbeitslos­igkeit steige. Gleichzeit­ig habe sie das Gefühl, dass kein Regierungs­mitglied wisse, wie auf die noch kommenden Flüchtling­e reagiert werden könne.

Ob diese Frau, die auch nach Wien gefahren ist, um Flüchtling­en Kleidung zu bringen, eine Ausnahme ist? Wie könnte sie? Da erklärt der Finanzmini­ster, von künftigen Milliarden­kosten könne nicht die Rede sein, es hänge aber alles „vom weiteren Verhalten Deutschlan­ds“ab. Gleichzeit­ig lässt der deutsche Vizekanzle­r über dieses Verhalten keinen Zweifel. Deutschlan­d sei, sagte er gestern, am Rande der Kapazitäte­n. Und der Innenminis­ter erzählt offen, dass manche Flüchtling­e „Ärger machen, weil ihnen das Essen nicht gefällt“.

Folgen der Überforder­ung, die bei einer Million Asylwer- bern Flüchtling­shelfer nicht überrasche­n. Alles menschlich verständli­ch, sagt Krisenmana­ger Kilian Kleinschmi­dt. Was für ihn nicht erklärbar ist? Das „Herumeiern der Politiker“, wie er es unverblümt nennt. as sich diese Leserin wünscht? Einmal einen Tag als Erstes nur positive Meldungen zu hören. Also über gerettete, glückliche Kinder, Erhöhung der Entwicklun­gshilfe, Anzahl der Sonnenstun­den . . .

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