„Heranwachsen ist nicht einfach“
Pete Docter (46) bringt in „Alles steht Kopf “das Gefühlschaos einer 11-Jährigen auf die Leinwand.
Elie, Tochter des Regisseurs Pete Docter, war Vorbild für den Animationsfilm „Alles steht Kopf “. Docter reist darin in den Kopf der elfjährigen Riley und zeigt, wie fünf Emotionen für Wirbel sorgen.
Der Film spielt in der realen Welt und gleichzeitig im Kopf des Mädchens. Welches Umfeld hat Ihnen mehr Spaß gemacht?
Ich fand es reizvoller, in die Gefühlswelt vorzudringen. Wenn man schon mal die Gelegenheit hat, sich dorthin zu begeben, wo Träume, Gedanken und Vorstellungen entstehen, ist das doch viel spannender als die normale Welt. Etwa die neue Stadt, in die Riley zieht. Aber natürlich ist das der Reiz, beide Welten zu verbinden. Je mehr wir die Vorgänge draußen mit dem, was sich drinnen im Kopf abspielt, verknüpfen konnten, umso interessanter wurde die Geschichte.
PETE DOCTER:
Ihre eigene Tochter Elie war ein Vorbild?
Dies ist ein sehr persönlicher Film, und meine Tochter spielt eine große Rolle darin. Mich hat es sehr beschäftigt, was in ihrem Kopf vorging, als sie um die elf Jahre alt war. Woher kamen die vielen Gefühlsschwankungen, wieso war plötzlich alles so schwer? Sie hat den Film schon gesehen, aber nicht viel gesagt, außer „guter Film, Dad“. Ich glaube, sie fühlt sich geschmeichelt, aber es ist ihr auch ein bisschen peinlich.
Es geht um Gefühle und Konflikte, also um mehr als nur spaßige Unterhaltung?
Wir haben die Gelegenheit genutzt, ein bisschen tiefer zu gehen. Natürlich geht es auch um Spaß, wie die Figuren und wie die bunte Cartoonwelt aussehen. Aber wir hoffen, dass die Zuschauer mehr dahinter sehen, sich selbst darin wiederfinden und Dinge aus ihrem eigenen Leben entdecken. Es gibt einige Szenen, die von Verlust und Ungewissheit handeln. Unsere Hauptfigur „Freude“macht wichtige Erfahrungen, die ihren Preis haben. Heranwachsen ist keine einfache Sache.
DOCTER:
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