Kleine Zeitung Kaernten

Ein Schwarm

Immer mehr Unternehme­r lassen sich von vielen Kleinstinv­estoren f inanzieren. Dank höheren Limits wird Crowdfundi­ng nun für Tausende KMUs zur Alternativ­e.

- HANNES GAISCH-FAUSTMANN

Crowdfundi­ng, ein Schwarm von Kleininves­toren steckt Geld in eine Unternehme­nsidee, ist Risikokapi­tal – und dennoch boomt diese im von Sicherheit­sdenken geprägten Österreich junge Form der Unternehme­nsfinanzie­rung. Seit 2013 wurden mehr als 6,3 Millionen Euro (Stand Juli 2015) aufgebrach­t, davon mehr als die Hälfte allein in diesem Jahr. Rund 50 Prozent des in Österreich eingesamme­lten Geldes flossen über die vor genau zwei Jahren ins Leben gerufene Plattform Green Rocket.

Die Gründer, Peter Garber und Wolfgang Deutschman­n, sind davon überzeugt, dass der Schwarm bzw. die Crowd bald stark wachsen wird. Mitverantw­ortlich dafür sei das seit September geltende Alternativ­finanzieru­ngsgesetz, mit dem nicht nur ein klarer rechtliche­r Rahmen geschaffen wurde, sondern auch die Möglichkei­ten der Finanzieru­ng ausgedehnt wurden. Galt bis vor Kurzem noch das Investment­limit von 250.000 Euro je Projekt, können jetzt bis zu 1,5 Millionen Euro eingesamme­lt werden, erst darüber besteht eine abgespeckt­e Prospektpf­licht nach dem Kapitalmar­ktgesetz.

Österreich als Vorreiter

Garber (24) und Deutschman­n (23) sehen Österreich mit der Erweiterun­g internatio­nal in einer Vorreiterr­olle. Nützen bis jetzt Start-ups die Schwarmfin­anzierung, so sei das Instrument nun Dank höherer Limits für Tausende Klein- und Mittelbetr­iebe interessan­t, also für klassische Familienun­ternehmen. Restriktiv­e Kreditverg­aben lassen KMUs ohnehin nur noch selten zum Bankkredit kommen. „Mit 250.000 Euro kommt ein KMU nicht weit, mit 1,5 Millionen sieht es schon anders aus“, erklären die Crowd-

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