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Big Data, Mut zu Veränderungen und die Digitalisierung der Wirtschaft sind einige der großen Themen beim Innovationskongress in Villach.
Sie redet schnell, sagt dabei aber auch noch viel und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Beim 7. Innovationskongress im ausverkauften Congress Center in Villach sorgte Soulaima Gourani am Donnerstag für Lachen, Staunen und viel Zustimmung. „Kindergartenkinder überflügeln Unternehmensvorstände. Wenn ich einen CEO sehe, muss ich ihn umarmen, weil er mir leidtut“, meint die Dänin mit marokkanischen Wurzeln, die als Consultant, Rednerin und Autorin weltweit erfolgreich ist. Seit Kurzem ist sie mit der Plattform capitalaid.com auch Bankerin. „Das Bankgeschäft ist einfach, auch wenn viele Banker was anderes sagen.“
In Unternehmen gehe es darum, Veränderungen anzunehmen und zu begrüßen, gibt Gourani den 1200 Teilnehmern des von der Kleinen Zeitung mitveranstalteten Innovationskongresses mit auf den Weg. Benchmarking sei „the same shit“und deshalb zu vergessen. Nur mit Innovation lasse sich der Wert von Unternehmen ausbauen. Wer nicht schnell genug ist, der geht unter. „Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne liegt bei nur noch acht Sekunden, selbst bei einem Goldfisch sind es noch neun Sekunden“, sagt Gourani.
Immigranten als Gründer
Auch das Zusammenleben von fünf Generationen würde sich stark auswirken. „Wenn Sie länger als vier Jahre in einer Position sind, sollten Sie jedes Jahr auf ein Prozent ihres Gehalts verzichten“, fordert sie. Die Generation Z der heute 15- bis 25-Jährigen
stehe für Zappen. „Die werden ihren Job mindestens zehnmal in ihrem Berufsleben wechseln.“Schwer habe es die Generation X der 35- bis 45-Jährigen. „Die sind ambitioniert und wollen nach oben, aber die 45- bis 65-jährigen Baby Boomers arbeiten bis sie sterben.“Und passend zur aktuellen Flüchtlingsdiskussion: „Zehn der innovativsten Unternehmen der Welt wurden von Immigranten gegründet.“
„Big Data“sei ein richtiger „Game Changer“, ist sich Gourani mit Stephan Rammler, Professor für Transportation Design & Social Sciences einig. „Wir sind dabei einen faustischen Pakt einStichwort Stephan Rammler Professor Transportation Design zugehen“, sagt er in Hinblick auf das groß angelegte Sammeln von Daten. Diese rechtlichen Fragen seien eine der Schattenseiten der zunehmenden Digitalisierung.
„Schmutzige Technologie“
„Zudem sind digitale Technologien auch schmutzige Technologien. Denken Sie an die Leitungen, Serverfarmen, die riesigen Energiemengen für die Kühlung, die Entsorgung“, erklärt Rammler und fordert einen vernünftigen Kreislauf. Was die Mobilität betrifft, erwartet uns eine „Abkehr vom dominanten Modell Automobil“, es gehe immer mehr in Richtung vernetzte Mobilität – Uber, Car Sharing etc. Die Entwicklung selbst fahrender Autos hat zwar einen praktischen Nutzen, aus Sicht der Nachhaltigkeit sei das nicht ideal. „Wenn ich den längeren Weg zur Arbeit produktiv nutzen kann, nimmt man längere Strecken in Kauf. Die gefahrenen Kilometer werden zunehmen. Es kommt zu einer weiteren Sub-Urbanisierung“, konstatiert Rammler. Heute werden die spannenden Themen bei den Innovation Academies vertieft.
„Das
ist die Abkehr vom dominanten Modell Auto. In Zukunft haben wir es mit Autobausteinen
tun.“zu
Multi-Media. Mehr Bilder und Videos vom Innovationskongress in Villach www.kleinezeitung.at/wirtschaft