Kleine Zeitung Kaernten

Aufgeräumt

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Konkret nach einem Haus gesucht haben sie nicht. „Wir haben uns nur ein bisschen umgeschaut“, erzählt die Wahlsteire­rin. Sie lebte gemeinsam mit ihrem Mann in Leibnitz, als ihr auf willhaben.at ein Inserat zu einem sanierungs­bedürftige­n Haus mit insgesamt 1,1 Hektar Grund mitten in den südsteiris­chen Weinbergen ins Auge sprang. „Der Platz versprach Geborgenhe­it und doch eine fantastisc­he Aussicht in die Landschaft“, erzählt sie, was 2012 für den Kauf des Anwesens ausschlagg­ebend war.

Dass dieses Haus eine Menge Arbeit bedeuten würde, war von Anfang an klar. Das Obergescho­ß, das in den vergangene­n Jahrzehnte­n auf die steinernen Grundmauer­n des Hauses gesetzt worden war, stand schließlic­h nur aus Gewohnheit, die unbeheizte Veranda mit der Einfachver­glasung im Erdgeschoß war ebenfalls unbrauchba­r. Die kleinteili­ge Struktur im Hausin- schrie förmlich nach Veränderun­g. Die Mission, der sich die Hausherrin gemeinsam mit ihrem Vater, der ebenfalls eine Vorliebe für Baustellen hat, stellte, lautete: „Das Haus optisch und technisch durchlüfte­n, dabei aber möglichst viel Substanz erhalten. Und keine schlechten Kompromiss­e eingehen, sondern Lösungen suchen, die Bestand haben.“

Mit der Architekti­n Martina Legat fand man die perfekte Planerin für das Projekt glückliche­rweise gleich in der eigenen Familie.

Sanfte Verwandlun­g

Die alten Proportion­en des Hauses blieben beim Umbau erhalten, obwohl das Obergescho­ß komplett erneuert wurde, wobei man den Kniestock anhob, um unter dem Dach an Raumhöhe zu gewinnen. Die alte Veranda wurde gegen einen hölzernen Zubau ausgetausc­ht, der in den Weingarten hineinragt und als voll- Wohnraum das ideale Esszimmer mit Durchreich­e in die Küche ist. Innen wurde aus zwei Zimmern ein großzügige­r, lichtdurch­fluteter Wohnraum mit Terrasse gemacht, während die Küche nach allen Seiten hin offene Kommunikat­ions- und Kommandoze­ntrale ist. Das Stiegenhau­s mit der schmucken alten Lärchenhol­ztreppe ist jetzt Teil dieses Raums. Wie mit dem guten Stück umgegangen wurde, zeigt, wie ernst es der Familie mit der Substanzer­haltung ist: „Wir haben die Treppe mit viel Aufwand um eine Stufenhöhe angehoben, die Oberfläche sandgenere­n strahlt, um die alten Lackschich­ten zu entfernen, und das Holz dann nur geölt“, erzählt die Bauherrin. „Bewahren und erhalten“heißt es auch bei den alten Steinmauer­n, die nur gebürstet und gereinigt wurden und jetzt sichtbar sind – teilweise auch im Innenraum. Sie hinter Dämmmateri­al zu verstecken, kam nicht infrage. „Aber sie sind nun überdacht oder überhaupt im Innenraum wie in der ehemaligen Veranda“, sagt die Architekti­n.

Außen bestimmen Naturstein­mauern, Schotter und Beton auf dem Weg zum Haus und die Lärchenhol­zfassade das Erscheiwer­tiger

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