Kleine Zeitung Kaernten

Sie überwinden Gräben

Marlene Wagner und Elias Rubin waren an der Realisieru­ng einer 140 Meter langen Hängebrück­e in Südafrika beteiligt.

- PETRA LERCHBAUME­R

Sie wirkten in Südafrika bereits an der Errichtung von Schulen, Kindergärt­en und Spielplätz­en mit. Der Bau einer Brücke war für die Marlene Wagner (34) und Elias Rubin (33) Neuland. „Wir waren in der Pondo-Region in ein Schulproje­kt involviert. Dabei erfuhren wir, dass für die sichere Querung des Mzamba-Flusses eine Brücke benötigt wird“, sagt die gebürtige Klagenfurt­erin. Die beiden Architekte­n nahmen die Herausford­erung an.

Auf der Suche nach Partnern wurden die Gründer von „buildColle­ctive“, eines gemeinnütz­igen Vereines für Architektu­r und Entwicklun­g, unter anderem bei der Fachhochsc­hule (FH) Kärnten fündig. Zwei Studenten übernahmen zusammen mit dem Studiengan­gsleiter die Planung, Wagner und Rubin das ProjektMan­agement. Die Brücke wurde in drei Bauphasen errichtet „Wir waren vor Ort und haben die Umsetzung betreut“, sagt Wagner. Mit der neuen Brücke ist es jetzt auch mehr Kindern möglich, die Schule auf der anderen Seite des Flusses zu besuchen. Die Erweiterun­g des Gebäudes um zwei weitere Klassenräu­me ist übrigens das nächste Projekt der in Wien lebenden Kärntner.

Förderung der Autonomie

Die Architekte­n sehen sich als Bindeglied zwischen Nutzern, Auftraggeb­ern, Sponsoren und Studierend­en. „Uns ist es wichtig, dass sich alle Beteiligte­n austausche­n, aktiv mitarbeite­n und die Autonomie der örtlichen Bevölkerun­g gefördert wird“, sagt Rubin, der wie Wagner externer Lehrbeauft­ragter Kärnten ist.

Seit ihrem ersten Kontakt mit Südafrika im Jahr 2006 lässt das Land die Kärntner nicht mehr los. Immer wieder zieht es sie in den Süden. „Wir sehen uns als Vermittler zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite ist da die Gesellscha­ft, die der europäisch­en gleicht, auf der anderen ist die bittere Armut“, sagt der Maria Rainer, der fern der Heimat schnell das Schwarzbro­t vermisst. „Das Land hat eine tolle Dynamik. Doch wenn man etwas organisier­en will, ist Geduld gefragt“, sagt Wagner.

Ihre spärliche Freizeit verbringen Wagner und Rubin, die jeweils in einer Beziehung leben, mit Familie und Freunden. Rubin fügt hinzu: „In Südafrika ist die Arbeit so schön. Dort verschmelz­en Freizeit und Job.“

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KK, KK/PETER FATTINGER Rechts: das jüngste Projekt der beiden Architekte­n. Oben: Rubin (links) und Wagner bei der Errichtung eines Klassenzim­mers
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