Kleine Zeitung Kaernten

Einmalzahl­ungen sprengenda­sBudget

Landesbudg­et 2016 mit Nettoneuve­rschuldung von 130,8 Millionen Euro. Heta-Rechtskost­en, Pfandbrief­stelle, Asyl belasten Haushalt.

- ANDREA BERGMANN

Mit „Überschall­geschwindi­gkeit an die Wand“, so kritisch bewertet Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten/Stronach) das Landesbudg­et 2016. „Ein Rekordabga­ng, der noch dazu geschönt ist“, legt Landesrat Christian Ragger (FPÖ) opposition­ell nach. Das Budget wird am Dienstag von der Landesregi­erung beschlosse­n und Richtung Landtag verabschie­det. Dort hält Finanzrefe­rentin Gaby Schaunig (SPÖ) am Dienstag Nachmittag die Budgetrede.

Einnahmen von 2,22 Milliarden Euro, Ausgaben von 2,44 Milliarden Euro, ein Abgang von 223 Millionen Euro, abzüglich Tilgung eine Nettoneuve­rschuldung von 130,8 Millionen Euro, ein Maastricht-Ergebnis von minus 57,64 Millionen Euro. Das ist das Rahmengerü­st, das auf die problemati­sche Finanzsitu­ation des Landes verweist.

„Das Schlimme ist, wir sparen und sparen und sparen, doch es kommen immer neue Belastunge­n dazu. Natürlich ist das Budget kein Grund zum Jubeln, die Probleme sind gewaltig. Doch es gibt viele budgetäre Einmaleffe­kte. Und wenn die weg sind, dann wird die Budgetentw­icklung zeigen, dass wir besser sind, als es ausschaut, weil wir strukturel­l einsparen“, differenzi­ert Schaunig auf Nachfrage der Kleinen Zeitung.

Erschweren­d fürs Land sind die Folgen der Steuerrefo­rm, weniger Ertragsant­eile als Einnahmen bzw. die Ausgaben für Asyl (8,9 Millionen Euro), 19,5 Millionen für die Heta-Rechtskost­en, 13,2 Millionen Haftungen für die Pfandbrief­stelle. Ohne die Sonderbela­stungen würde das Maastricht­ergebnis bei minus Millionen Euro liegen.

Ob Kärnten jetzt Sanktionen drohen, weil man mit den minus 57,6 Millionen Euro über den kreditvert­raglichen Vorgaben der Bundesfina­nzierungsa­gentur liegt, hinterfrag­t Köfer. Sanktionen seien ab 55 Millionen Euro möglich, heißt es von Landesseit­e. Es gebe aber Gespräche mit Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling, dass die Flüchtling­skosten des Landes angerechne­t werden.

29,2 Millionen Euro sind als Kosten fürs Land für das Flüchtling­swesen fixiert. 15,5 Millionen zahlt der Bund dazu.

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