Bereits neun Drogentote in Kärnten
Tragische Serie nimmt kein Ende. Warnung vor unbekannten Substanzen.
Fachleute und Polizei schlagen Alarm: Heuer sind bereits neun Menschen nach einem Drogen-Mix verstorben – so viele wie seit vielen Jahren nicht mehr. Zuletzt wurde ein Klagenfurter (28) leblos in seiner Wohnung aufgefunden. In seinem Blut wurden Spuren von Kokain und Morphin gefunden. Der Mann war in der Szene bekannt und seit vielen Jahren abhängig. Er soll in keiner Betreuung gewesen sein.
Die Ursache für die hohe Anzahl von Drogentoten sehen Experten darin, dass Kärnten seit einigen Monaten mit Stoff überschwemmt wird. „Vor allem ist viel Kokain in Umlauf“, sagt Ernst Nagelschmied, Leiter der Klagenfurter Drogenberatung. Das Kokain weist einen hohen Reinheitsgrad auf oder es ist mit anderen Substanzen verschnitten. Beide Möglichkeiten machen es hinsichtlich der Wirkung unberechenbar.
Herbert Rogl, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes, sieht derzeit noch eine weitere Gefahr: „Neben den herkömmlichen Drogen sind auch Substanzen auf dem Markt, deren Inhaltsstoffe niemand kennt. Sie werden in Labors in Asien hergestellt. Trotzdem werden sie, offenbar ohne nachzudenken, konsumiert.“Diese psychoaktiven Substanzen, die besonders bei Jugendveranstaltungen und übers Internet verkauft werden, sind für Drogenfahnder eine große Herausforderung.
Hinsichtlich des konsumierten Stoffes fällt die Sorglosigkeit der Abhängigen auf. Nagelschmied: „Wer nicht professionell betreut wird, der achtet weniger darauf, was er einnimmt.“Dadurch steigt aber die Gefahr, mit seinem Leben zu bezahlen.
KLAGENFURT.