Kleine Zeitung Kaernten

Viele Wege führen ins Nationalte­am

ÖFB-Teamchef Marcel Koller ist kein Freund von Rochaden. Nach einigen Ausfällen war der Schweizer gezwungen, gleich vier Akteuren zu ihren Teamdebüts zu verhelfen. Das Quartett beschritt unterschie­dliche Wege zum Glück.

- HUBERT GIGLER, MICHAEL LORBER, ALICANTE

Experiment­ierfreudig­keit zählt nicht zu den Eigenschaf­ten von ÖFB-Teamchef Marcel Koller. Wohl auch ein Schlüssel des Erfolgs, warum er Österreich­s Nationalte­am auf Platz zehn der Weltrangli­ste und zur Europameis­terschaft 2016 geführt hat. „Für Experiment­e ist auch nie Zeit“, sagt der Schweizer. Aufgrund von verletzung­sbedingten Ausfällen von Robert Almer, Zlatko Junuzovic und Martin Harnik sowie der Nicht-Nominierun­g von Stefan Schwab war Koller zu vier Änderungen gegenüber dem 4:0-Sieg gegen Liechtenst­ein im letzten EMQualifik­ationsspie­l gezwungen. Dieses Quartett hat derzeit im Trainingsl­ager in Spanien die Möglichkei­t, sich nachhaltig zu empfehlen.

Durchstart­er

Den imposantes­ten Eindruck hinterließ Karim Onisiwo. Der Flügelstür­mer hat in dieser Saison mit zwei Toren und sieben Assists in der Bundesliga aufgezeigt. Seit 2013 hat sich der 23Jährige von der Regionalli­ga bei Austria Salzburg über die Erste Liga und Bundesliga (beides Mattersbur­g) bis ins Nationalte­am hochgekämp­ft. „Es ist schon ein Riesenunte­rschied. Taktisch hat mir der Teamchef schon gezeigt, dass es ganz anders läuft als im Klub. Im Team sind so viele Legionäre, die viel in ihrer Karriere

haben. Es ist fantastisc­h, mit denen trainieren zu dürfen“, sagt der Sohn eines nigerianis­chen Vaters und einer österreich­ischen Mutter, der in den Trainings immer wieder Sonderlob erhält. „Das baut einen enorm auf. Ich bin vom ersten Tag an sehr gut integriert worden und einzelne Spieler geben mir Tipps, wie man im Nationalte­am spielt“, sagt der gebürtige Wiener.

Die starken Leistungen von Florian Kainz bei Rapid wurden belohnt. Der Grazer hat sich bei den Grün-Weißen zu einem Leistungst­räger entwickelt und ist am linken Flügel konkurrenz­los. Sein Standing im Team sieht er realistisc­h. „Ich bin aufgrund der Ausfälle nachberufe­n worden und weiß das schon einzuschät­zen. Es ist schwierig, im Teamkader zu bleiben, weil der Stamm sehr gut ist“, sagt der 23-Jährige. „Ich versuche, viel von den anderen Außenspiel­ern wie Marko Arnautovic oder Jakob Jantscher abzuschaue­n.“

Von ganz unten

Von vielen gefordert, bekam Robert Gucher seine erste Einberufun­g. Der Südoststei­rer führte Frosinone als Kapitän in Italiens Serie A. Als 17-Jähriger vom GAK nach Italien gewechselt, kam die Rückkehr nach Österreich zweieinhal­b Jahre später. Vor allem, um Spielpraxi­s zu sammeln. Doch Verletzung­en führten dazu, in Kapfenberg nie in Schwung gekommen zu sein. Im Sommer 2012 folgte Teil zwei der Italienerr­eicht

 ??  ?? 20. Februar 1991 in Graz, aufgewachs­en in Paldau. zentrales Mittelfeld.
Paldau, GAK, Frosinone, Genua, Kapfenberg.
20. Februar 1991 in Graz, aufgewachs­en in Paldau. zentrales Mittelfeld. Paldau, GAK, Frosinone, Genua, Kapfenberg.

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