Red Bull bleibt der Formel 1 erhalten
Die britisch-österreichische Seilschaft macht weiter. Vermutlich noch ein Jahr mit Renault.
Noch ist nicht einmal offiziell hundertprozentig sicher, wie er aussehen soll, der neue Alternativmotor der Formel 1, den FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone kürzlich auf den Weg brachten. Sehr wahrscheinlich wird es ein 2,2-LiterV6-Bi-Turbo-Motor, sehr ähnlich dem, der derzeit schon in der amerikanischen Indy-CarSerie zum Einsatz kommt. Ab 2017 soll er – neben der hochkomplexen und extrem teuren Hybrid-Technologie – zum Einsatz kommen. Die Formel-1Bosse wollen damit kleinen Teams die Möglichkeit bieten, wieder zu vernünftigen Preisen an Motoren zu kommen. Denn diese Triebwerke sind technisch so unkompliziert, dass reine Motorschmieden wie Cosworth oder Ilmor sie entwickeln und für etwa sechs Millionen Euro pro Saison anbieten könnten. Die heutigen Hybridsysteme kosten über 20 Millionen.
SAO PAULO.
Neue Perspektive
Im Fall Red Bull, wo über Monate mangels konkurrenzfähiger Motoren für die Zukunft der Ausstieg drohte, zeigte sich: Durch die Weigerung, den Bullen aktuelle Motoren für 2016 zu liefern, versuchten gerade Mercedes und Ferrari, sich lästige Konkurrenz vom Hals zu halten. Da versuchte man schon eher, Red-Bull-Oberboss Dietrich Mateschitz geradezu in den Ausstieg wegen Perspektivlosigkeit zu treiben. Um dann auf diesem Umweg endlich doch zum Einsatz des eigenen dritten Autos zu kommen.
Doch der Schuss könnte nach hinten losgegangen sein. Seit dem GP von Mexiko glaubt Red-Bull-Motorsportkoordinator Dr. Helmut Marko, sozusagen der Statthalter von Mateschitz im Fahrerlager, wieder GP von Brasilien, Interlagos, 1. freies Training: 1. Hamilton (GBR) Mercedes 1:13,543 Min., 2. Rosberg (GER) Mercedes 1:14,062, 3. Vettel (GER) Ferrari 1:14,168, 4. Ricciardo (AUS) Red Bull 1:14,449, 5. Räikkönen (FIN) Ferrari 1:14,549, 6. Kwjat (RUS) Red Bull 1:14,696, 8. Verstappen (NED) Toro Rosso 1:14,960 2. freies Training: 1. Rosberg 1:12,385, 2. Hamilton 1:12,843, 3. Vettel 1:13,345, 4. Räikkönen 1:13,500, 5. Ricciardo 1:13,585, 6. Bottas 1:13,603, 9. Kwjat 1:13,848, 14. Verstappen 1:14,226 Heute: 3. freies Training (14 Uhr), Qualifying (17 Uhr)
ein bisschen mehr daran, dass es doch weitergehen könne. Er habe dort ein sehr gutes und konstruktives Gespräch mit Jean Todt gehabt.
Noch ein Übergangsjahr
So hätte Red Bull zumindest ab 2017 eine echte Chance, ganz vorn mitzufahren. Ein weiteres Übergangsjahr, so glaubt Marko, würde Mateschitz wohl akzeptieren, „wenn wir die längerfristige Perspektive sehen“.
Am 20. November will Mateschitz angeblich die endgültige Entscheidung treffen. Das wahrscheinlichste Bild, das sich derzeit abzeichnet, sieht jedenfalls so aus: Red Bull würde dann doch wieder mit Renault weitermachen und mit einem weiterentwickelten Triebwerk der Franzosen an den Start gehen. Auch wenn man sich im Sommer angesichts der Erfolglosigkeit schon einmal getrennt hatte. Das Zweitteam Toro Rosso würde mit 2015er-Motoren von Ferrari fahren.
Einen Fingerzeig könnte es jetzt schon in Interlagos geben. Dort fährt Daniel Ricciardo erstmals die neue Ausbaustufe des Renault-Motors.