Junger Österreicher wurde schwer verletzt
Ein 20-Jähriger aus dem Ort Tarrenz (Imst) erlitt in Paris eine Schussverletzung.
Seit dem Terroranschlag in Paris ist der kleine Tiroler Ort Tarrenz (Bezirk Imst) voll der Sorge um einen seiner jüngeren Gemeindebürger: Ein 20-jähriger Einheimischer erlitt bei dem Terroranschlag auf den Konzertsaal Bataclan eine schwere Schussverletzung – laut letzten Meldungen soll es ein Bauchschuss sein – und wird derzeit in Frankreich behandelt. Seine Eltern und ein Arzt machten sich noch in der Nacht auf Samstag auf den Weg nach Frankreich, um dem Schwerverletzten zur Seite zu stehen, bestätigte der Bürgermeister von Tarrenz.
Rudolf Köll, Bürgermeister der 2700-Einwohner-Gemeinde im Tiroler Oberland ist geschockt: „Ich kenne das Opfer sehr gut. Schließlich hat der junge Mann in unserer kleinen Gemeinde auch als Zivildiener im Pflegeheim mitgearbeitet.“Dieser sei ein extrem sozialer Mensch und außerdem ein hervorragender Musiker. Er spielt als Gitarrist in einer Band.
INNSBRUCK/PARIS.
Eltern flogen nach Paris
Köll wurde Samstagfrüh informiert, dass einer seiner Gemeindebürger unter den Verletzten der Pariser Terrorangriffe sei. Zu diesem Zeitpunkt waren die Eltern des Opfers schon längst auf dem Weg nach Frankreich. Gemeinsam mit einem Arzt der Imster Privatklinik Medalp – einem Facharzt für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie – wollen sie sich selbst um ihren Sohn kümmern. Die heimischen Behörden sind über die Reise der drei informiert.
Der Aufenthaltsort des Tirolers war gestern noch nicht bekannt. Laut einem Sprecher des Außenministeriums ist die österreichische Botschaft sowohl mit dem französischen Krisenstab als auch den Pariser Spitälern in Kontakt, wo noch nicht sämtliche Daten aller nach den Anschlägen eingelieferten Verletzten vorlägen.
Österreicher in Sicherheit
Wie der Außenamtssprecher mitteilte, stammt die Information über die Verletzung des 20Jährigen von einem Augenzeugen. Insgesamt waren demnach mit dem Tiroler Duo White Miles, das dort im Vorprogramm aufgetreten war (siehe Berichts links), fünf Österreicher bei dem Konzert. Die vier Unverletzten würden von der Österreichischen Botschaft betreut, wo, wollte das Außenministerium nicht sagen.
Landeshauptmann Günther Platter sicherte dem Verletzten und seiner Familie jegliche Unterstützung zu. Platter zeigte sich von den Anschlägen geschockt: „Es ist unfassbar, was sich Menschen gegenseitig antun können.“