Hypo, Heta, HCB. In Kärnten gehen Skandale leider nicht aus. Das weiß auch Segel-Doppel-Weltmeisterin Lara Vadlau. Die 21-Jährige über ihr Bundesland und Kärntens Ruf bei jungen Menschen.
Sie sind 280 Tage im Jahr auf der ganzen Welt unterwegs und als Doppel-Weltmeisterin auch eine Art Botschafterin für Kärnten. Wie glauben Sie, wird Kärnten außerhalb von Kärnten erlebt?
Mit dem Hypo- und dem HCB-Skandal werden wir vor allem in Österreich als schwarzes Land gesehen, viele meiner Freunde kommen aus Wien und machen deshalb Witze über Kärnten. Kärnten wird aber auch als Bundesland mit wunderbaren Seen und Bergen gesehen. Wenn ich nach Österreich komme, freue ich mich, wenn ich nach Kärnten komme, freue ich mich noch einmal ein bisschen mehr. Ich war gerade eineinhalb Monate weg und bin am Mittwoch heimgekommen, die Sonne hat gescheint und ich habe die wunderschöne Aussicht genossen. Das macht es für mich aus. Skandale hin oder her.
VADLAU:
Sie und Ihre Generation sind dennoch mit Skandalen aufgewachsen.
Für uns war das schon immer so, ich habe den Eindruck, es gab immer irgendwo einen Skandal. Ich weiß aber nicht, wie es früher war. Ich hoffe, besser.
Was sagen Sie den Leuten, die Kärnten als Skandalland sehen?
Ich versuche sie immer einzuladen, um ihnen die schönen Seiten zu zeigen. Mit der Politik wie sie jetzt betrieben wird, wird sich meiner Meinung nach auch wieder etwas zum Positiven verändern. Jetzt sind andere Leute als früher am Ruder. Sie haben zwar
VADLAU:
VADLAU:
ein schweres Kind geerbt, aber ich glaube, dass sich Kärnten schon wieder erholen wird.
Sie haben trotz Ihrer Jugend unzählige Länder der Welt bereist, was ist bei uns einzigartig?
Kärnten ist ein Paradies für ältere Leute, aber für die Jungen wird zu wenig getan. Die gesellschaftlichen Möglichkeiten sind begrenzt. In Innsbruck oder Graz bummelt man durch eine belebte Stadt. In Klagenfurt muss man fast Angst haben, weil oft so wenig los ist. Für die Jungen fehlt die Stimmung, da fehlt das Leben.
Was kann man dagegen tun?
VADLAU:
Sie haben vor zwei Jahren maturiert, wie viele Ihrer Schulkollegen sind in Kärnten geblieben?
Maximal fünf von 30. Die meisten sind nach Wien und Graz. Es gibt zwar eine Uni in Klagenfurt und Fachhochschulen, aber in Summe wird bei uns vom Studienund Unterhaltungsangebot zu wenig geboten. Ich könnte mir in meiner Jugendphase nicht vorstellen, dauerhaft hier zu leben, wohl erst mit 35 oder 40. Ich will ja was erleben, die Möglichkeit bietet mir eben der Sport.
Sehen Sie eine Chance, die Jugend in Kärnten zu halten, oder sie zumindest wieder zurückzubringen?
Das glaube ich schon, wenn es geschafft wird, das Jobangebot zu verbessern und Kärnten als lebens- und überlebenswertes Land zu positionieren.
Wie wollen Sie sich nach der Karriere positionieren?
Ich wollte eigentlich nach Olympia in Rio aufhören und dann studieren. Aber das Segeln
VADLAU:
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