ZU KÜNSTLER UND WERK
nen Schilling vorgestellt, doch es stellte sich heraus, dass die Pfarre diese Summe nicht aufbringen kann“, berichtet Mairitsch. Fuchs ließ das Projekt jedoch nicht los. Ein Dreivierteljahr später meldete er sich beim Monsignore und erklärte sich bereit, auf eine Bezahlung zu verzichten. Nichtsdestotrotz musste die Pfarre in Summe rund 200.000 Euro für Material, Aluminiumverkleidung der Wände und aufbringen.
Kirchenintern war die Kapelle nicht immer ganz unumstritten, da man eigentlich abstrakter Kunst den Vorzug gab und sich an Fuchs’ Bildhaftigkeit störte. „Bischof Egon Kapellari hat Professor Fuchs zum Beispiel gesagt, dass er nur biblische Themen malen darf. Daran hat er sich drei Jahre lang gehalten, plötzlich hat
Marmorboden er aber angefangen Flugzeuge, Bomber und Soldaten zu malen“, erzählt Mairitsch. Doch der Künstler konnte die Kirchenvertreter schließlich überzeugen, dass dieses Aufeinandertreffen ein Dialog der biblischen mit der modernen Welt ist. Auch ein Altar aus Glas, wie ihn der Malerfürst plante, gilt als absolut unüblich. Nichtsdestotrotz wurde er realisiert. Besonders beachtlich
Geboren am 13. Februar 1930 in Wien. Ließ sich nach der Emigration seines jüdischen Vaters (1938) im Alter von zwölf Jahren taufen. Malte schon als Kind religiöse Bilder.
Studierte an der Wiener Kunstakademie. Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Erhielt 1966 eine Professur. Lebte vorwiegend in Wien und Monaco.
Führungen Donnerstag, Freitag und Samstag 11.30 Uhr. Terminvereinbarung für Gruppen in der Pfarre St. Egid unter 0 46 3/51 13 08.
Ernst Fuchs.
Karriere.
Fuchskapelle.
ist, dass in den drei Säulen insgesamt 150 Kilogramm SwarovskiKristalle stecken.
Andererseits zeigte sich Fuchs wieder sehr der Tradition verbunden. So verewigte der Vater von 17 Kindern nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Auftraggeber Mairitsch als Prophet Johannes, der über ein langes Schriftband die Geheime Offenbarung empfängt, in der Kapelle.