Kleine Zeitung Kaernten

Retterin spricht über

Nach Sex-Attacke in der Klagenfurt­er Innenstadt schildert jene Frau (27), die das Opfer (31) gefunden hatte, den nächtliche­n Vorfall.

- MICHAELA PRAPROTNIG

Anna C.* ist kein ängstliche­r Mensch. Als die 27-Jährige in der Nacht auf Sonntag um 3.30 Uhr früh auf ihrem Weg nach Hause nahe des Stauderpla­tzes in Klagenfurt plötzlich die Schreie einer Frau hörte, zögerte sie nicht. „Ich bin zu ihr gerannt, habe laut gerufen: Hallo, ist da jemand?“Zuerst dachte sie, jemand sei hingefalle­n und hätte sich verletzt. Dass sie durch ihre Zivilcoura­ge wohl eine Vergewalti­gung verhindern konnte, wusste Anna C. zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Der Platz war stockdunke­l, die 27-Jährige konnte lediglich eine Person erkennen, die zusammenge­kauert auf dem Boden lag: „Ich habe mein Handy eingeschal­tet und damit geleuchtet.“Auf dem Boden lag eine Frau. „Sie klammerte sich an mich, sagte immer wieder: Er ist da, er ist da, er hat mir den Mund zugehalten“, schildert Anna C. das Geschehene. Sie versuchte, die 31-Jährige zu beruhigen, suchte mit ihr das Handy. Dann begleitete sie die völlig verängstig­te und geschockte Frau nach Hause.

Dann der zweite Schock: „An der Türschwell­e angekommen, zeigte sie plötzlich mit dem Finger in eine Richtung und schrie: Da ist er!“Die beiden Frauen schauten hin, die Gestalt suchte das Weite. „Danach wollte sie mich gar nicht gehen lassen. Sie hatte Angst, mir könnte auch etwas passieren“, erzählt Anna C. Denn sie selbst hatte den etwa zehnminüti­gen Nachhausew­eg noch vor sich. Trotz des Vorfalls hatte sie keine Angst: „Ich habe dann einen besser beleuchtet­en Weg gewählt und bin schneller als sonst gegangen.“

Der einzige Vorwurf, den sich Anna C. nach dem Vorfall macht,

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