Retterin spricht über
Nach Sex-Attacke in der Klagenfurter Innenstadt schildert jene Frau (27), die das Opfer (31) gefunden hatte, den nächtlichen Vorfall.
Anna C.* ist kein ängstlicher Mensch. Als die 27-Jährige in der Nacht auf Sonntag um 3.30 Uhr früh auf ihrem Weg nach Hause nahe des Stauderplatzes in Klagenfurt plötzlich die Schreie einer Frau hörte, zögerte sie nicht. „Ich bin zu ihr gerannt, habe laut gerufen: Hallo, ist da jemand?“Zuerst dachte sie, jemand sei hingefallen und hätte sich verletzt. Dass sie durch ihre Zivilcourage wohl eine Vergewaltigung verhindern konnte, wusste Anna C. zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Der Platz war stockdunkel, die 27-Jährige konnte lediglich eine Person erkennen, die zusammengekauert auf dem Boden lag: „Ich habe mein Handy eingeschaltet und damit geleuchtet.“Auf dem Boden lag eine Frau. „Sie klammerte sich an mich, sagte immer wieder: Er ist da, er ist da, er hat mir den Mund zugehalten“, schildert Anna C. das Geschehene. Sie versuchte, die 31-Jährige zu beruhigen, suchte mit ihr das Handy. Dann begleitete sie die völlig verängstigte und geschockte Frau nach Hause.
Dann der zweite Schock: „An der Türschwelle angekommen, zeigte sie plötzlich mit dem Finger in eine Richtung und schrie: Da ist er!“Die beiden Frauen schauten hin, die Gestalt suchte das Weite. „Danach wollte sie mich gar nicht gehen lassen. Sie hatte Angst, mir könnte auch etwas passieren“, erzählt Anna C. Denn sie selbst hatte den etwa zehnminütigen Nachhauseweg noch vor sich. Trotz des Vorfalls hatte sie keine Angst: „Ich habe dann einen besser beleuchteten Weg gewählt und bin schneller als sonst gegangen.“
Der einzige Vorwurf, den sich Anna C. nach dem Vorfall macht,