2006: Letzte „Eiszeit“am Wörthersee
Vor zehn Jahren konnte der Wörthersee für Eisläufer freigegeben werden. Vor 50 Jahren war das keine Besonderheit.
Das war schon etwas ganz Besonderes“, erinnert sich René Riepan, Obmann des Eislaufvereins Wörthersee (EVW), an eisige Zeiten zu Beginn des Jahres 2006. „Am 28. Jänner haben wir den Wörthersee freigegeben. Und am Wochenende um den 11. Feber konnte man auf Eisschuhen von Kla- genfurt bis Velden fahren. Blöderweise ist schnell ein Tauwetter gekommen und am Montag, dem 13. Feber, war’s vorbei mit dem Spaß.“Damals musste man in Velden Autos sogar mit einem Kran vom Eis heben.
Exakt zehn Jahre ist es her, seit der Wörthersee zum letzten Mal zugefroren war und das Eis Menschen getragen hat. Nicht nur ein paar, sondern „richtige Men- schenmassen“, erinnert sich Friedrich Rupnik vom EVW. „Damals war das Eis über 15 Zentimeter dick. Das braucht es auch, wenn so viele Eisläufer und Spaziergänger auf den See drängen.“
Seitdem reichte es in keinem Jahr mehr dafür, dass auch nur ein kleines Eck des Wörthersees freigegeben werden konnte. Natürlich frieren gelegentlich die Buchten bei Pörtschach oder Maria Wörth zu. „Aber da ist das Eis oft nur vier bis fünf Zentimeter dick. Und das ist viel zu dünn und daher zu gefährlich“, warnt Riepan. „Auch wenn dann immer ein paar Wagemutige ihre Runden drehen.“
Zu lange zu warm
Der Traum vom Eislaufen auf dem Wörthersee wird sich im heurigen Jahr nicht mehr erfüllen, sind sich Riepan und Rupnik einig. Dazu war es in den vergangenen Winterwochen viel zu lange zu warm. Die aktuelle Kälte wird es wohl nicht mehr richten.
Gibt es eigentlich Voraussetzungen für Eis auf dem Wörthersee? „Eine alte Regel sagt, dass es im Dezember lange in den See schneien und dann wirklich kalt werden muss“, erzählt Rupnik.