Eine saugute Idee: Bewusst
Die moderne Schweinemast ist eine Herausforderung zwischen Vorschriften und Preisschwankungen. Umso wichtiger ist der regionale Zusammenhalt, weiß Familie Egger aus Poggersdorf.
Der Schweinepreis war heuer bereits auf einem Tiefstand. Dennoch gibt es zum Glück Kärntner Landwirte, die optimistisch in die Zukunft schauen. Martin Egger aus Poggersdorf hat kürzlich in ein neues Stallgebäude investiert: „Natürlich ist die Hoffnung da, dass es wieder besser wird. Da müssen wir einfach durchhalten.“
Leicht ist es dennoch nicht, gerade wenn man als Landwirt eine große Investition getätigt hat, ist ein zweiter Beruf kaum vermeidbar. „Meine Frau und ich haben nebenbei noch einen Job, aber wir bereuen es keine Sekunde, uns für die Schweinemast entschieden zu haben.“
Was ist Massentierhaltung?
Die Eggers sind Quereinsteiger, nachdem sich der Schwiegervater entschieden hatte, die Landwirtschaft zu übergeben, sind sie spontan aus ihrer Wohnung auf den Bauernhof gezogen. Als Laien betraten sie Neuland, doch: „Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, alles von Grund auf zu lernen, statt sich auf das Althergebrachte zu verlassen.“
1200 Mastplätze fasst der Stall in Poggersdorf. Das klingt verdächtig nach Massentierhaltung, möchte man meinen – doch Größen wie diese sollte man immer in passende Relati- onen setzen, weiß Martin Egger: „Meiner Meinung nach gibt es in Österreich überhaupt keine Massentierhaltung. Wer schon einmal große Landwirtschaften im Ausland besucht hat, weiß, wie kleinstrukturiert unsere Betriebe sind.
Die besonders strikten österreichischen Tierschutzgesetze in Kombination mit unseren landwirtschaftlichen Gegebenheiten legen die Basis für die Produktion. „Das AMA-Gütesiegel steht auf jeden Fall für geprüfte Qualität“, betont Egger.
Das Bewusstsein für regionale Qualität ist nicht nur bei den Konsumenten entscheidend, sondern auch bei den Landwirten selbst. So hat Martin Egger beim Bau des neuen Stalls auch an seine Kollegen in der Region gedacht: „Ich habe die Abteile so geplant, dass ich kleinere Ferkelgruppen von benachbarten Züchtern kaufen und gemeinsam einstallen kann. So haben diese eine gesicherte Abnahme.“
Zeit für die Tiere
Was Familie Egger beim neuen Stall ebenfalls wichtig war: „Die Fütterung funktioniert jetzt automatisch, früher haben wir zum Teil noch von Hand gefüttert. Es ging mir nicht darum, dass ich dadurch nun weniger Zeit im Stall verbringe, sondern dass ich die Zeit anders nutzen kann: Für Kontrollen und um meine Schweine zu beobachten.“
Schweine sind empfindliche Tiere, die etwa auf Witterungsschwankungen und Zugluft stark reagieren. Darum kann es entscheidend für die Gesundheit der Tiere sein, dass der Landwirt sie gut im Auge behält. Damit lässt sich auch der Einsatz von Medikamenten verringern, der dennoch hin und wieder notwendig ist. Martin Egger: „Da verstehe ich die vorherrschende Meinung, wir sollen den Tieren bloß nichts geben, nicht. Wir gehen doch auch zum Arzt, wenn uns etwas