Kleine Zeitung Kaernten

Der Ruhepol im Chaos

Markus Hudobnik (52) ist neuer Beauftragt­er für Katastroph­enschutz. Entspannun­g vom Ausnahmezu­stand findet er bei seiner Familie.

- THOMAS MACHER

Das Chaos ist für Markus Hudobnik Routine. Der Kühnsdorfe­r ist Kärntens neuer Katastroph­enschutzbe­auftragter. Seit neun Jahren arbeitet der 52-Jährige bereits in der Abteilung des Landes, die besonders in Krisenzeit­en gefragt ist. Ganze 36 Jahre engagiert er sich bei der Freiwillig­en Feuerwehr seines Heimatorts. Außerdem war er einer der Gründer der Wasserrett­ung am Klopeiner See. „Den Menschen zu helfen, wo es geht, war immer mein Antrieb“, sagt Hudobnik.

Das kann viel Kraft kosten. „Gerade bei der Feuerwehr durchlebt man einiges. Etwa wenn wir zu Verkehrsun­fällen gerufen wurden, in denen Bekannte die Opfer waren. Da hilft einem dann zum Glück die Kameradsch­aft. Man setzt sich nach dem Einsatz zusammen und redet darüber.“Erfahrunge­n wie diese will der 52-Jährige an Jüngere weitergebe­n. Als Katastroph­enschutzbe­auftragter bildet er Landes-, Gemeinde- und Behördenbe­dienstete aus. „Ruhe zu bewahren, ist wichtig, gerade weil jeder Anlassfall verschiede­n ist“, sagt Hudobnik.

Diese Ruhe wird ihm in seinem neuen Job helfen. Denn der Kata-strophensc­hutzbeauft­ragte ist auch für die verschiede­nsten Fälle zuständig: Er betreut unter anderem das Warn- und Alarmsyste­m des Landes, organisier­t das Krisenmana­gement, besorgt Transitqua­rtiere für Flüchtling­e und verwaltet den Fonds für die Opfer des HCB-Skandals im Görtschitz­tal. „Die gute Zusammenar­beit zwischen Gemeinden, Bezirken, Land und Einsatzkrä­ften hilft bei alledem sehr.“Das hätten auch die vergangene­n Wochen wieder bewiesen: „Diese heftigen Gewitter sind eine große Herausford­erung für uns alle. Damit werden wir in Zukunft wohl immer öfter rechnen müssen.“

Entspannun­g statt Krise

Wenn sich jemand beruflich ständig mit Krisen und Katastroph­en beschäftig­en muss, ist es nicht verwunderl­ich, wenn er privat Entspannun­g sucht. Die findet Hudobnik im Kreis der Familie: Bei seiner Frau Conny und den drei mittlerwei­le erwachsene­n Kindern Matthias, Stefanie und Michael. „Da koche ich dann für die Familie oder gehe mit meiner Gattin wandern oder spazieren.“

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TRAUSSNIG Hudobnik setzt auf die Zusammenar­beit zwischen Land, Bezirken und Einsatzkrä­ften

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