Länger und lieber durchs Arbeitsleben
Wie kann die alternde Gesellschaft gesund, motiviert und gut gebildet erwerbstätig bleiben? Ein Forschungsprojekt der FH Kärnten sucht nach Lösungen, die auch in der Unternehmenspraxis Bestand haben.
DRAK – so lautet die Abkürzung für ein neues Forschungsprojekt an der FH Kärnten. Hinter dieser Abkürzung versteckt sich der Titel „Diversitätsorientierter Ressourceneinsatz im Kontext von AAL@work“. Kurz gesagt geht es dabei um ein immer wichtiger werdendes Thema: Wie können Menschen entlang ihres Lebenslaufs möglichst lange und gesund im Arbeitsleben bleiben?
Eine Antwort auf diese Frage will Projektleiterin Anne Rosken finden. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin hat selbst viele Jahre in Konzernen gearbeitet, wo sie lernte, weniger auf die Defizite von Mitarbeitern zu blicken und mehr auf ihre individu- ellen Talente, die sie in den unterschiedlichen Lebensphasen zu bieten haben. „Viele erfolgreiche Menschen erleben, dass sie ab 50 plus für die Arbeitswelt unattraktiv werden. Das stimmt aber nicht – gerade in Krisenzeiten können sie dem Unternehmen mit wertvollen Erfahrungen zur Seite stehen“, sagt Rosken.
Der Mix aus verschiedenen Altersgruppen sei besonders gewinnbringend für Unternehmen, daher gelte es, routinierte Kräfte zu behalten und ihnen eine altersgerechte Arbeitsumgebung zu bieten. Wie diese aussehen kann, wird jetzt erforscht: nicht nur aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, sondern auch aus der technischen.
Neben einer Literaturanalyse und Experteninterviews widmet sich das Forschungsteam rund um Rosken Vorzeigeunternehmen, die sich bereits Gedanken über die bessere Integration von älteren Mitarbeitern machen. Auf der technischen Seite werden unterstützende Technologien betrachtet, wie es sie etwa schon im „Ambient Assisted Living“-Bereich (AAL), zu Deutsch Assistenzsysteme, gibt.
Am Ende des einjährigen Forschungsprojekts sollen konkrete Lösungsvorschläge stehen, die Unternehmen in die Praxis umsetzen können. Dabei sollen auch die Bedürfnisse von betroffenen Mitarbeitern einfließen. „Wir werden nicht von 25 bis 80 durchgehend Leistung erbringen können. Die Zukunft der Arbeit wird anders aussehen“, sagt Rosken.