Beachvolleyball & Co. bleibenheißumstritten
Soll es rund um den Wörthersee weniger Großveranstaltungen geben? Leserinnen und Leser diskutieren das Für und Wider dieser Events.
Neben der geplanten und sicher sehr wichtigen Zusammenführung der diversen Veranstaltungen in der Klagenfurter Ostbucht sollte man sich auch einmal über die KostenNutzen-Rechnung dieser Großveranstaltungen Gedanken machen.
Die Veranstalter betonen immer wieder, dass die Stadt Klagenfurt für ihre Förderungen viel mehr zurückbekomme – die Umwegrentabilität und der Werbewert sind aber meines Erachtens für die Bevölkerung im Detail nicht wirklich nachvollziehbar.
Das Beachvolleyball-Turnier bekommt bisher eine Förderung von 480.000 Euro (künftig „nur mehr“400.000 Euro) und Sachleistungen von 490.000 Euro (wäre von Interesse für die Bürger, worin diese im Detail bestehen?). Die Förderung für den Ironman beträgt 250.000 Euro,
und für die Starnacht 100.000 Euro.
Nach Angaben der Veranstalter beträgt die Umwegrentabilität für den Ironman 15 bis 20 Millionen Euro, der Werbewert durch die Berichterstattung für das Beachvolleyball-Event 100 Millionen Euro, und sogar für die Starnacht wurde mit einem „Gutachten“nachgewiesen, dass der Werbewert rund 5,4 Millionen Euro betragen soll. Wenn diese Angaben der Veranstalter stimmen, müsste ja der Fremdenverkehr nur so boomen!
Für die Bevölkerung wäre eine nachvollziehbare Kosten-Nutzen-Rechnung für die Veranstaltungen interessant. Zum Beispiel sollte man den Kosten für die Förderungen und Sachleistungen konkrete Zahlen gegenüberstellen. Wie haben sich in den letzten Jahren die Nächtigungszahlen rund um den Wörthersee, aber auch in der Stadt Klagenfurt entwickelt – entspricht also diese Entwicklung den hohen Kosten für die Veranstaltungen, die von der Stadt Klagenfurt gefördert werden? Mag. Michael Moser,
Klagenfurt
Es sollen noch mehr kommen
Großveranstaltungen sind für die Belebung einer Stadt sehr wichtig. Durch Großveranstaltungen wie „Starnacht am Wörthersee“, „Ironman“, „Beachvolleyball“, „GTI Treffen Reifnitz“„BachmannPreis“oder „Altstadtzauber Klagenfurt“u. v. m. erlangt Kärnten bzw. die Landeshauptstadt Klagenfurt nicht nur international einen Namen, sondern auch finanziell einen Aufwind. Auch wenn zuerst (fast) jede Großveranstaltung unterstützt werden muss, hat man einen großen positiven Nebeneffekt.
Durch den durch diese Veranstaltungen generierten Tourismus hat man ebenfalls finanzielle Einnahmen. Daher sollten Großveranstaltungen in Klagenfurt bleiben und kommen, um noch mehr positives Feedback zu bekommen. Ich hoffe, dass auch das Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt bleibt. Jedes Jahr kommen Freunde von uns aus den USA deshalb nach Klagenfurt. Ein Hoch auf Großveranstaltungen in und um Klagenfurt!
Stefanie Maier Klagenfurt/Wolfsberg
Vor der Wahl, nach der Wahl
Vergessen sind die Worte von Landeshauptmann Peter Kaiser, gerichtet an die vorangegangene Landesregierung, dass der Event vorwiegend der Selbstdarstellung dieser Personen diene und zusätzlich große Kosten verursache. Selbst laut Landeshauptmann, sieht die Sache bekanntlich wieder ganz anders aus.
Auch Frau Bürgermeisterin Mathiaschitz hat versprochen, die Ostbucht zu beruhigen und somit auch einmal für ihre Bürger etwas Erfreuliches zu machen. Warum ist eigentlich die Ostbucht in dem Fragebogen nicht vorgekommen? Die Wahl ist vorbei und das Stimmvolk wird momentan nicht gebraucht.
Heuer läuft der Vertrag mit Herrn Jagerhofer aus. Jetzt wäre die Gelegenheit, alles neu zu überdenken, auch wenn der Event schon lange da ist, hat sich auch an der Finanzlage und im Bedürfnis der Menschen einiges geändert.
Und sollte das Turnier bleiben müssen, dann aber mit einem Eintritt wie bei jeder anderen Veranstaltung. Wie kommen die Bürger dazu, die Fans zu finanzieren? So werden die Menschen zweimal bestraft, einmal mit wochenlangen Behinderungen und Baulärm in der Ostbucht und dann wird noch ein Teil ihrer Steuermittel zur Förderung dieser Party verwendet.
Wenn der Vertrag nun verlängert wird, eventuell mit ein paar Euro weniger Förderung, so bewahrheitet sich’s wieder: Was vor einer Wahl gesagt wird, gilt nach der Wahl nicht mehr.
Fanny Lock, Klagenfurt
Nein zu Nationalismus
Was heute alle nationalistischen Individuen, Gruppen, Vereine und Parteien verbindet, sind die ablehnende Haltung gegenüber der EU, die rassistischen Vorurteile und die kleingeistige Geringschätzung von allem Fremden. Ich sage Nein zum Nationalismus und Ja zum entschiedenen Auftreten gegen ihn! Alles andere wäre verantwortungslos.
Es gibt natürlich Gründe für den Zulauf zu den Rechtsparteien und die Erfolge ihrer populistischen Führer. Die wichtigsten sind die steigende Arbeitslosigkeit, die Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse, die immer größer werdenden Unterschiede zwischen Arm und Reich, die allgemeine Verunsicherung (nicht die vom Eberhartinger), die subjektiven Statusängste und dergleichen mehr. Will die Politik in die verhängnisvolle Entwicklung erfolgreich eingreifen, muss sie einiges tun. Als Beispiele nenne ich Investitionen in das Bildungs, das Innovations- und das soziale System, Engagement für mehr Verteilungsgerechtigkeit, Bekämpfung von Steuerbetrug, Steuerflucht und Steueroasen, Koordinierung von Körperschaftsund Vermögenssteuern, Stärkung des Konsum- und Investitionswachstums, Eintreten für eine Verkürzung der Arbeitszeit, Bemühen um eine niedrigere steuerliche Belastung der Arbeit, Starkmachen für eine Wertschöpfungsabgabe.
Sollte der Politik nur einiges davon gelingen, werden den Rechtspopulisten Agitation und Hetze keinen Erfolg mehr bringen. Manfred Pichler, Velden
In die Ecke gestellt
Jahrzehnte beurteilte ich „Rechte“als enttäuschte Machthungrige von gestern, bedrohlich und suspekt. Warum nimmt diese Spezies in Europa plötzlich so zu? Zugegeben, Radikale im alten Muster verzeichnen Zuwachs, leider. Doch alle, die heute der Europapolitik kritisch gegenüberstehen in diese Ecke zu stellen, ist zu einfach, arrogant und offenbart einerseits die Gleich- schaltung der Medien durch die Mächtigen, andererseits die Unfähigkeit, Probleme unserer Zeit mit demokratischen, dem Bürgerwillen entsprechenden Handeln zu lösen. Dem „Österreichischen Klamauk“den Stempel der Bedeutungslosigkeit und Verachtung aufzudrücken, zeigt von der wahren Gesinnung dieser Eurodiktatoren. Wer nicht mit den Marionetten der Konzerne und Amis läuft, wird als dümmlich in die Ecke gestellt. Dümmlich sind jene, die so handeln und sich den Weitblick durch die Blindheit der Gier nehmen.
So betrachtet werde ich gerne auf meine Art „rechts“– wie viele Millionen überzeugte Europäer. Mit Desinteresse, unkritischem Beobachten und sich dem vermeintlichen „Schicksal“einfach hingeben, wird sich die EU noch schneller von ihren Bürgern verabschieden können. An Politik und Bürger: Macht bitte nicht so weiter! (Anstatt zynischer Bemerkungen – die Lage ist viel zu ernst).
Friedrich Peterlin, Ferlach
Nur Bares ist Wahres
Wenn Sie es real überdenken, ist es für treue Bankkunden besser und sicherer, ihr täglich nicht benötigtes Geld selbst zu verwahren, als es einer von Draghi abhängigen Bank, dazu noch zinsenlos und mit Gebühren, anzuvertrauen. Denn solange die EU nicht Konkurs anmeldet, gilt die Unterschrift Draghis oder seines Vorgängers auf der jeweiligen Banknote und verliert nicht ihren Wert, wird immer von der Nationalbank wie auch im Ausland genommen. Erst recht von jedem gut informierten Bürger. Welche Garantie hat das Plastikgeld?
Dr. Franjo Spitz, Treffen
Ersatz für Personalabbau
Da glauben manche, die Banken wären Wohltätigkeitsvereine, die die teuren Bankomaten selbstlos aufgestellt haben. Nein! Dahinter stand ein umfangreicher Personalabbau. Dies gilt auch für die Einzahlungsautomaten sowie für Kontoauszug-Drucker!
Ewald Kattinger, Söding/St. Johann