Nicht jünger, aber etwas frischer
Der WAC startet heute in Altach in die neue Bundesliga-Saison. Das Durchschnittsalter wurde exakt gehalten. Einige Neue dürfen zum Auftakt antreten.
Der WAC, so wurde Heimo Pfeifenberger in den vergangenen Tagen nicht müde, zu betonen, sei jünger geworden. Tatsächlich sind die Neuzugänge mit durchschnittlich 23,6 Jahren um mehr als drei Jahre jünger als jene, die den Klub verließen (27 Jahre). Doch mit dieser Maßnahme wurde de facto lediglich erreicht, dass die Mannschaft das Alter auf jenem Level hielt, der auch zu Beginn der vergangenen Saison Gültigkeit hatte. 26,8 Jahre betrug damals der Schnitt, und exakt der gleiche Wert ist für den aktuellen Kader zu errechnen. Das liegt schlicht am Lauf der Zeit, denn schließlich sind jene, die blieben, ein Jahr älter geworden. Aber immerhin.
„Mehr Punkte“
Der WAC ist also zwar nicht durch den Jungbrunnen gewatet, aber zum Teil auf jeden Fall neu aufgestellt, wenngleich sich die frisch Hinzugekommenen erst bewähren müssen. Einige bekommen ganz sicher beim heutigen Auftakt in Altach ihre Chance, zumal altbewährte Stammkräfte verletzt ausfallen wie Spielmacher Jacobo oder Vertei- diger Stephan Palla. „Ausfälle wirst du immer haben, und wir haben einen Kader, von dem jeder auch spielen kann. Eine Wunschmannschaft gibt es nicht“, betont dazu Pfeifenberger, der als Saisonziel keine fixe Platzierung vorgibt, aber mit sich selbst ausgemacht hat, dass der WAC am Ende der Saison „mit einer höheren Punktezahl“dastehen“muss als in der abgelaufenen. Da wurde nach langem Abstiegskampf schließlich noch Rang sechs (43) erreicht. Der Trainer geht also mit einem eher optimistischen Ansatz in dieses Spieljahr und hat für den WAC
auch eine – vorerst nicht näher erläuterte – „Vision“im Auge.
Große Unbekannte
Die Startphase sei zwar nicht entscheidend, hat aber gerade beim WAC in den vergangenen zwei Jahren eine bedeutende Rolle eingenommen. 2014/15 erregten die Kärntner mit einer sensationellen Siegesserie Aufsehen, um von der 8. bis zur 11. Runde sogar die Tabelle anzuführen, ehe es bergab ging. Im vergangenen Jahr wurde das Feld nach einem düsteren Herbst von hinten, also vom Abstiegsplatz zehn aus, mit einer grandiosen Aufholjagd un- ter dem im Winter gekommenen Heimo Pfeifenberger aufgerollt. Und wie wird es heuer? Am Beginn stehe, wie der Trainer meint, immer die Ungewissheit. Weder das Aus im Cup noch das mit 0:3 verlorene Match gegen Chelsea könne ein Maßstab für die Bundesliga sein.
Die Defensive möge, so sagt der Coach, ähnlich stabil sein wie im Frühjahr. Von der Offensive erwartet er sich eine Steigerung, vor allem in puncto Torgefährlichkeit. Allerdings muss der am Rücken irritierte Topcagic passen, Trdina darf noch nicht von Beginn an spielen.