Österreich soll Skilehrer aus dem Ausland benachteiligen und wird jetzt von der EU geklagt.
Die EU wirft Österreich Benachteiligung ausländischer Skilehrer vor. Heimischer Verband fürchtet „Billig-Konkurrenz“.
In der Ausbildung gibt es einfach riesige Unterschiede“, sagt Peter Gfrerer, Obmann des Kärntner Skischulverbandes. Der Streit um Skilehrer, die aus dem Ausland nach Österreich kommen und hier den heimischen Skischulen Konkurrenz machen, tobt schon lange.
Jetzt hat die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Österreich wegen „Diskriminierungen“ausländischer Skilehrer geklagt. In Tirol dürfen ausländische Skilehrer zum Beispiel keine Schüler vor Ort annehmen – mitbringen dürfen sie aber welche. Gfrerer versteht, dass man den Zugang beschränkt: „Die Ausbildung in Österreich dauert sechs Monate. In Deutschland nur 46 Tage. Uns geht es auch um die Sicherheit der Gäste.“Vor allem Lehrer aus Kroatien, Holland, Ungarn und eben Deutschland würden den heimischen Markt überschwemmen. In Kärnten ist es in Bad Kleinkirchheim und auf dem Nassfeld am schlimmsten. „Für uns Skischulen ist das ein Problem. Wir sehen nicht ein, dass man uns die Arbeit wegnimmt. Wir müssen Einrichtungen vorweisen und die Konkurrenz bietet dann Preise an, bei denen wir nicht mithalten können“, sagt Leonhard Pertl von der gleichnamigen Skischule auf der Turracher Höhe.
Ganz gleich sieht es Daniel Mentil von der „Ski- und Board Academy“auf dem Mölltaler Gletscher: „Mit Skilehrern, die bei uns auftauchen haben wir keine Freude. Das geht gar nicht.“Mit ausländischen Skilehrern, die bei heimischen Skischulen arbeiten, hat aber niemand ein Problem: „Im Gegenteil. Jede Skischule ist froh, wenn sie ausländische Skilehrer bekommt, weil das Publikum in Kärnten international ist“, sagt Pertl. So sieht es auch Skischulbetreiber Mentil: „Wir brauchen zum Beispiel Skilehrer, die bei uns die slawischen Sprachen abdecken.“