Kleine Zeitung Kaernten

Mörderisch­e Zielstrebi­gkeit mit 18 Jahren

Der Attentäter von München war wohl voller Hass auf seine Mitschüler und lockte seine Opfer via Facebook an den Tatort. Schon länger beschäftig­te er sich mit dem Thema Amoklauf.

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Das Bild, mit dem sich David Ali S. in den sozialen Medien präsentier­t hat, wirkt seriös. Weißes Hemd, schwarze Anzughose, blaue Krawatte, das Lächeln scheint souverän. Doch die Tat, mit der er am Freitagabe­nd München in den Ausnahmezu­stand versetzt hat, ist monströs. Neun Menschen hat er mit einer Pistole im Einkaufsze­ntrum am Olympiapar­k erschossen. Obwohl das Motiv des 18-Jährigen, der sich vor den Augen der Polizisten selbst richtete, noch unklar ist, zeichnet sich das Bild eines klassische­n Amokläufer­s. Voller Hass, mit schulische­n Problemen und psychische­r Erkrankung.

„Wir haben einige Hinweise dafür, dass eine nicht unerhebli- che psychische Störung beim Täter vorliegen könnte“, sagte Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann. „Nach neuesten Informatio­nen hat er sich in ärztlicher und psychiatri­scher Behandlung befunden“, sagte Oberstaats­anwalt Steinkraus-Koch. Womöglich hatte David Ali S., der einen deutschen und einen iranischen Pass hatte, eine depressive Erkrankung.

Bei der Durchsuchu­ng der Wohnung fand die Polizei Hinweise darauf, dass sich David S. seit Längerem auf seine Tat vorbereite­t hatte. Er beschäftig­te sich intensiv mit früheren Amokläufen. In seinem Zimmer lag ein Buch mit dem Titel „Amok im Kopf – Warum Schüler töten“.

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