Kleine Zeitung Kaernten

Pilot übte tödliche Route am Simulator

Daten sichergest­ellt: Kapitän des verunglück­ten Fluges MH370 steuerte Flugzeug bei Übung zum südlichen Indischen Ozean.

-

Es ist eines der größten Rätsel der Luftfahrtg­eschichte: Was geschah wirklich an Bord der Boeing 777, die am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mutmaßlich über dem Indischen Ozean abstürzte?

Licht ins Dunkel könnte ein vertraulic­hes Dokument der malayische­n Ermittler zu Flug MH370 bringen, das via „New York Magazine“den Weg an die Öffentlich­keit fand.

Demnach übte der Pilot Zaharie Ahmad Shah (54) die vermutete Flugroute über die Straße von Malakka zum südlichen Indischen Ozean wenige Wochen vor dem Unglück am Flugsimula­tor. Das beweisen gelöschte Daten von der Festplatte des Simulators, die von der US-Bundespoli­zei FBI sichergest­ellt wurden. Auf einer ähnlichen Route dürfte Flug MH370 unterwegs gewesen sein, bevor er ins Meer stürzte.

Beging Pilot Selbstmord?

Es gibt auch Spekulatio­nen, dass der zweifache Familienva­ter Selbstmord­gedanken gehabt haben soll. Bisher hatten seine Angehörige­n das allerdings vehement zurückgewi­esen.

Der neue Bericht fällt mit der Ankündigun­g zusammen, dass die millionent­eure Suche nach dem Flugzeugwr­ack demnächst ausgesetzt wird, sofern es in den nächsten Wochen keine neuen Erkenntnis­se gibt. „Trotz der größten Anstrengun­gen sinkt die Wahrschein­lichkeit, das Flugzeug zu finden“, betonten die Minister der beteiligte­n Länder Malaysia, China und Australien am Freitag in Kuala Lumpur.

Seit fast zwei Jahren suchen Spezialsch­iffe den zerklüftet­en Meeresbode­n des Indischen Ozeans westlich von Australien ab. Das Suchgebiet ist 120.000 Quadratkil­ometer groß, etwa so wie Österreich und die Schweiz zusammen, und ähnlich gebirgig. Bisher sind nur Trümmertei­le im südlichen Afrika angespült worden, die als Teile von Flug MH370 identifizi­ert wurden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria