Wie Kärntner Bauern mit
Der Milchpreis ist international im Keller. Die regionale Direktvermarktung ist für viele Bauern ein Ausweg aus der Abhängigkeit vom Markt – auch in Kärnten.
Zwischen 27 und 29 Cent bekommen die Landwirte für einen Kilogramm konventioneller Milch. Im Jahr 2008 lag der Preis bei 40,5 Cent pro Kilogramm. Für Bio-Milch können Bauern noch bis zu 47 Prozent pro Kilogramm erhalten. Für die Kärntner Bauern ist der Preisverfall eine kritische Situation.
Gründe dafür gibt es viele. Einer ist die weltweite Überproduktion, die zehn Millionen Kilogramm beträgt. Der Deutsche Milchkontor (DMK) rechnet vor, dass in den vergangenen zehn Jahren der Welt-Milchmarkt um jährlich 2,5 Milliarden Kilogramm gewachsen sei. Die EU schnürte jetzt ein Milchpaket um 500 Millionen Euro, dass Bauern 14 Cent für jeden nicht gelieferten Liter verspricht. Ein Schritt, um die Milchflut zu stoppen.
Die Direktvermarktung ist ein Ausweg aus der Misere wie die Hofkäserei Rutrecht aus dem Lavanttal zeigt. Von den 1700 Litern Milch pro Tag werden zwischen 1000 und 1500 Liter selbst verarbeitet. Erwin und Gertrude Rutrecht sind dadurch weniger abhängig von den Marktpreisen. Für die Feldkirchner Landwirtin Sigrid Tauchhammer ist auch klar: „Man hört immer nur, dass der Konsument nicht zahlen will. Der zahlt seinen Preis, der Handel treibt das Schindluder.“Sie stellt auch die Frage, warum ein Liter Milch im Handel um 80 Cent erhältlich sein muss? Eine berechtigte Frage.