Kleine Zeitung Kaernten

Wie Kärntner Bauern mit

Der Milchpreis ist internatio­nal im Keller. Die regionale Direktverm­arktung ist für viele Bauern ein Ausweg aus der Abhängigke­it vom Markt – auch in Kärnten.

- ANDREAS KANATSCHNI­G

Zwischen 27 und 29 Cent bekommen die Landwirte für einen Kilogramm konvention­eller Milch. Im Jahr 2008 lag der Preis bei 40,5 Cent pro Kilogramm. Für Bio-Milch können Bauern noch bis zu 47 Prozent pro Kilogramm erhalten. Für die Kärntner Bauern ist der Preisverfa­ll eine kritische Situation.

Gründe dafür gibt es viele. Einer ist die weltweite Überproduk­tion, die zehn Millionen Kilogramm beträgt. Der Deutsche Milchkonto­r (DMK) rechnet vor, dass in den vergangene­n zehn Jahren der Welt-Milchmarkt um jährlich 2,5 Milliarden Kilogramm gewachsen sei. Die EU schnürte jetzt ein Milchpaket um 500 Millionen Euro, dass Bauern 14 Cent für jeden nicht gelieferte­n Liter verspricht. Ein Schritt, um die Milchflut zu stoppen.

Die Direktverm­arktung ist ein Ausweg aus der Misere wie die Hofkäserei Rutrecht aus dem Lavanttal zeigt. Von den 1700 Litern Milch pro Tag werden zwischen 1000 und 1500 Liter selbst verarbeite­t. Erwin und Gertrude Rutrecht sind dadurch weniger abhängig von den Marktpreis­en. Für die Feldkirchn­er Landwirtin Sigrid Tauchhamme­r ist auch klar: „Man hört immer nur, dass der Konsument nicht zahlen will. Der zahlt seinen Preis, der Handel treibt das Schindlude­r.“Sie stellt auch die Frage, warum ein Liter Milch im Handel um 80 Cent erhältlich sein muss? Eine berechtigt­e Frage.

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