Kleine Zeitung Kaernten

„Eine große Volksmusik-Familie“

„Wenn die Musi spielt“-Fans kamen sogar aus Australien nach Bad Kleinkirch­heim.

- ELISABETH TSCHERNITZ-BERGER

Es waren wieder Tausende, die zum Gipfeltref­fen der Volksmusik auf den Hofer Riegel in St. Oswald gepilgert sind, um ihren Idolen wie Nik P., Nockalmqui­ntett, Hansi Hinterseer, Amigos, Francine Jordi, Melissa Naschenwen­g und Semino Rossi zuzujubeln. Das Sommer-Open-Air „Wenn die Musi spielt“mit den Moderatore­n Arnulf Prasch und Stefanie Hertel ist in den 20 Jahren zur Institutio­n geworden und hat Bad Kleinkirch­heim einen Stempel aufgedrück­t.

Und immer wieder hört man von Interprete­n und Volksmusik­fans den Satz: „Wir sind hier eine große Familie ohne Dünkel und Eitelkeite­n.“Die Identifika­tion geht so weit, dass Fans Zierpöl- mit Stefanie-Hertel-Gesicht, Weckeruhre­n mit Hansi-Hinterseer-Konterfei und Zillertale­r Zipfelmütz­en (die auf Knopfdruck wackeln) erstehen. Viele reisen Tausende Kilometer an, um die Musi ja nicht zu versäumen. Karl Hagen zum Beispiel, der 20 Stunden mit dem Flugzeug von Melbourne anreist, oder das Ehepaar Vrieling, das seine Tickets schon vor Monaten in Australien gebucht hatte.

Erwin Aschenwald von den Mayerhofne­rn hat Kleinkirch­heim einen eigenen Song gewidmet, der gestern uraufgefüh­rt wurde. „Ich habe der Musi meine Karriere zu verdanken“, sagt Aschenwald, der vor 20 Jahren mit dem „Sonntagsjo­dler“hier sein Debüt gefeiert hat. Großes Hallo gab es, als die beiden Tiroler Aschenwald und Hansi Hinterseer aufeinande­rtrafen. Hansi, ganz in Weiß, schrieb sich nach seinem Auftritt mit Autogramme­n die Finger wund. Weiß scheint heuer Kult-Farbe der Volksmusik­anten zu sein. Hinterseer, die Paldauer und die Nockis tragen die Farbe der Unschuld. n Signalrot hingegen zeigten sich die Amigos auf der Bühne. Die beiden Brüder lieben den Sommer in den Nockbergen, wo sie sich von dem Tourneemar­athon und dem Ansturm der Fans erholen können. „Ich würde am liebsten den ganzen Abend auf der Bühne stehen“, schwärmt hingegen die talentiert­e Lesachster

Italerin Melissa Naschenwen­g, die für ihren Auftritt eine metallicro­sa Lederhose gewählt hat.

Viel Stimmung steuerten die Alpenoberk­rainer bei, die in Originaltr­achten erschienen sind. Einer bewegte sich heuer ganz entspannt über das Festgeländ­e: Otto Lobenwein, der sich im Vorjahr in die Pension verabschie­det hat, aber immer noch Berater von Sepp Adlmann und Walter Egle ist. „Ich studiere immer noch zwei Wochen vorher den Wetterberi­cht, doch der Druck und die Verantwort­ung sind weg. Das genieße ich richtig“, sagt Lobenwein, der mit dem Bau seiner Zirbenhütt­e in Bad Kleinkirch­heim eine neue Aufgabe gefunden hat.

 ??  ?? Bad Kleinkirch­heims Bürgermeis­ter Matthias Krenn (Mitte) mit den „Edlseern“: „Ohne Dünkel und Eitelkeite­n“
Bad Kleinkirch­heims Bürgermeis­ter Matthias Krenn (Mitte) mit den „Edlseern“: „Ohne Dünkel und Eitelkeite­n“
 ??  ?? ORF-Programmch­ef Edgar Böhm mit Erwin Aschenwald: Lied gewidmet
ORF-Programmch­ef Edgar Böhm mit Erwin Aschenwald: Lied gewidmet
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KRAINZ (5) Bestens gelaunt: „Kaiser“Franz Klammer trifft „die Kaiser“

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