Kleine Zeitung Kaernten

Integratio­n muss man ermögliche­n

Die Einglieder­ung von Immigrante­n werde zwar eingeforde­rt, es sei aber kaum jemand bereit, die Menschen dabei zu unterstütz­en, kritisiere­n Leser. Einer von ihnen erzählt von seinen Erfahrunge­n als Deutschleh­rer.

- LB „Die Integratio­n ist unabdingba­r“, 19. 7. Edi Tusch, Klagenfurt

Integratio­n als unabdingba­r einzuforde­rn, ist ein Paar Schuhe, die hierzu staatliche­rseits mickrigst angebotene­n Möglichkei­ten ein anderes. Die zuständige­n österreich­ischen Instanzen versagen dabei kläglich, genau wie beim Flüchtling­sstrom seit August 2015.

Wir sind vorwiegend die „Geilomobil“-gesteuerte Spaßgesell­schaft. Unser oberstes Ziel ist die Erhaltung unseres wohligen Wolkenkuck­ucksheimes, egal was rundherum passiert. Sogar unsere eigenen Randgruppe­n, wie Kärntner Slowenen oder körperlich Behinderte, müssen seit Jahrzehnte­n um selbstvers­tändliche Rechte kämpfen, mit überschaub­arem Erfolg. Unsere Massen lassen sich von der EM zu wahren Zeitopfern hinreißen, oder sich vom Pokémon-Go-Apps durch die Gegend hetzen. Wie viele melden sich freiwillig als Deutschkur­slehrer/innen für Asylwerber?

„Integratio­nsminister“Kurz ist mit seiner Strafandro­hung für Integratio­nsunwillig­e der Gipfel des Zynismus, wenn man bedenkt, wie lange die Betroffene­n auf Deutschkur­se warten müssen, und wie wenige wirklich nicht wollen. Christoph Leitl und Christian Kern fordern vehement Arbeitsmög­lichkeiten und -erleichter­ungen für Flüchtling­e ein: Erfolg bisher null.

Das alles klingt nicht nach Integratio­n, sondern nach befohlener, aber unmöglich zu leistender Assimilati­on.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria