Grenzgang durch Zeit und Raum
Partystimmung? Natürlich, aber diese Band kann so viel mehr. „Calexico“beim „Acoustic Lakeside“in Sittersdorf.
Sie sehen aus, als wären sie auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz bei der nächsten Bankzweigstelle. Vor allem John Convertino, im hellblauen Hemd, ordentlich frisiert, mit Brille, würde man sofort sein Geld anvertrauen. die perfekte Gestaltung des Abends sowieso. Als der Drummer und Perkussionist von „Calexico“hinter seinem Schlagwerk Platz nimmt, ist es am Sonnegger See in Sittersdorf bereits Mitternacht. Aber die Müdigkeit der Fes- tivalbesucher am ersten Tag des „Acoustic Lakeside“-Festivals ist wie weggeblasen – von Trompeten, Gitarren und Convertino, der mit Joey Burns (Gesang und Gitarre) die Richtung vorgibt. Oder besser: die Richtungen.
„Calexico“, sieben Mann starke, multinationale und -instrumentale Band aus Tucson, Arizona, ist nicht nur nach einer Grenzstadt benannt, der Schritt über die Grenze ist Programm. Der Süden ist hier Sehnsuchtsort, er ist aber auch ständiger Aufenthalt. Mexiko lässt grüßen. Aber es geht auch weiter. Bei „Cumbia de Donde“, vom neuesten, poppigen Album „Edge of the Sun“und seinen Brüdern im Geiste fühlt man sich wie bei einem jugendlicheren „Buena Vista Social Club“. Die spanischen Refrains, die Trompeten und Gitarren zielen auf die Ohren – und die Beine.
Der Opener, eine AchtminutenUnd