Habilitierter Seelsorger
Richard Pirker (41) kümmert sich jetzt als Subregens um die Priesterseminaristen in Graz und übernimmt zwei Pfarren in Klagenfurt.
Die wissenschaftliche Karriere war vorgezeichnet: Vor vier Jahren verabschiedete sich der damalige Pfarrer von Friesach, Richard Pirker (41), nach Innsbruck, um an der theologischen Fakultät zu habilitieren, also die Voraussetzungen für eine Berufung zum Universitätsprofessor zu schaffen. Doch der Ruf der Heimat war stärker.
Jetzt ist der gebürtige Lavanttaler nach Kärnten zurückgekehrt, um sich hier in den Dienst der Kirche zu stellen. Er übernimmt in Klagenfurt die Pfarren St. Peter und St. Modestus und wird sich überdies ab 1. September als Subregens am Priesterseminar in Graz um den Kärntner und steirischen Priesternachwuchs kümmern. Er selbst bezeichnet die Doppelbelastung als Versuch: „Mit dem Bischof ist vereinbart, dass ich den Beginn der Woche in Graz verbringe und von Donnerstag bis Sonntag meine Pfarren betreue.“Elf Kärntner, die Priester werden möchten, betreut Pirker am Seminar. Sie sind zwischen 22 und 56 Jahre alt. Der Subregens: „Es gibt immer mehr ältere Männer, die im zweiten oder gar dritten Bildungsweg Priester werden wollen.“Alle haben einen einjährigen Vorbereitungslehrgang absolviert, bei dem sie mit der „Lebenswirklichkeit“eines Priesters vertraut gemacht werden.
Pirker selbst hat in Salzburg, Graz und Wien Theologie studiert und in Rom Kurse absolviert. Zum Sitz des Papstes wird er heuer mit „seinen“Seminaristen eine Studienreise unternehmen. Das Reisen zählt zu seinen Steckenpferden. Schon als Pfarrer von Friesach hat er mit seinen „Schäfchen“Busreisen nach Italien und Frankreich unternommen. Dort hat er vor allem historische Bauten aus dem Mittelalter besucht, dem sein besonderes Interesse gilt. Den Entschluss, Priester zu werden, hat er noch nie bereut: „Es gibt nichts Erfüllenderes als das Leben der Menschen nach oben aufzubrechen.“