Heimwerker bleiben weiter hart umkämpft
Vor einem Jahr wurde Baumax filetiert. 1100 zitterten um den Job, 500 verloren ihn.
Wir investieren aktuell viel Geld in die Digitalisierung, was nicht als Gewinn in das Unternehmen zurückfließt. Der daraus resultierende verringerte Gewinn hat die Investoren natürlich aufmerksam gemacht und den Aktienkurs gedrückt.
Haben Sie Angst vor feindlichen Übernahmen?
So etwas ist vollkommen ausgeschlossen. Wir sind ein Familienunternehmen und deshalb auch aufgrund unserer Firmenstruktur immer im Fahrersitz.
Lautet die Strategie dank der Investitionen nun Online- statt Realexpansion?
Wir sehen im Onlinehandel immenses Potenzial. Wir expandieren aber weiterhin auch bei den realen Märkten, aber
HORNBACH:
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ideale Standorte sind immer schwerer zu finden. Wenn wir gute finden, sind wir auch in Österreich sofort dabei.
Die Generation Y setzt zunehmend auf Individualität, jedoch nicht unbedingt in Sachen Heimwerken. Wie schätzen Sie das Potenzial dieser Generation ein?
Ich denke tatsächlich, dass diese Generation vielleicht nicht mehr so „do it yourself “-affin sein wird. Sie bekommt es auch immer seltener beigebracht und ist eher in der digitalen Welt zu Hause. Deshalb werden wir in Zukunft den Ausbau von unserem Handwerker-Service forcieren. Die Leute kaufen die Leistung bei uns ein und wir lassen den Handwerker nach Wunsch des Kunden arbeiten.
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Vor einem Jahr ging ein Beben durch die Baumarkt-Branche. Marktführer Baumax, 1976 vom Kärntner Karlheinz Essl gegründet, meldete 1100 von 3700 Mitarbeitern in Österreich zur Kündigung an und verschwand bis Ende Oktober völlig von der Bildfläche. 48 der 65 ehemaligen BaumaxMärkte führt Konkurrent Obi weiter. Die Kette aus Deutschland wurde über Nacht neue Nummer eins, wuchs von 33 auf 82 Standorte in Österreich. Die Mitarbeiter von Baumax wurden weiterbeschäftigt. Obi investierte einen dreistelligen Millionenbetrag in Umbau und Adaptierung der Standorte, die im Lauf des vorigen Dezember den Betrieb wieder aufnahmen.
Auch Hagebau und Hornbach (siehe links) sicherten sich ehemalige Baumax-Märkte. Nicht die befürchteten 1100 Beschäftigten, aber unterm Strich 500 Mitarbeiter verloren durch die Filetierung ihren Job.
WIEN.
Auch nach dem Ende von Baumax ist der Heimwerkermarkt umkämpft. Der Abverkauf vor den Schließungen drückte eine Zeit lang die Preise. Für ein kleines Land hat Österreich nach wie vor viele Anbieter. Obi gibt keine Auskunft darüber, wie das Geschäft in den übernommenen Märkten läuft. Mitbewerber betonen, sie hätten wegen des Preiskampfes bewusst nur einen oder wenige Standorte von Baumax weitergeführt. Hinter den Deutschen folgen Bauhaus, die Lagerhäuser (Raiffeisen), Hagebau/ Öbau, Hornbach und Hellweg, zusammen kommt Österreich auf rund 860 Baumärkte mit mehr als 1,5 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche. Sie ist seit 2003 um ein Viertel gestiegen, die Zeit des Wachstums ist aber vorbei. Die Umsätze je Quadratmeter gehen zurück, immer wichtiger wurde zuletzt der Garten-Trend.