Kleine Zeitung Kaernten

Schlossher­r will eine Million Euro Schadeners­atz

Besitzer von Schloss Eberstein macht Sprengunge­n des Dolomitwer­kes für Schäden verantwort­lich. „Stimmt nicht“, kontern diese.

- JOCHEN HABICH

Wir sind ein genehmigte­r Betrieb, haben alle Bescheide. Würden wir uns nicht daran halten, gäbe es un s schon nicht mehr.

Josef Pacher, Dolomit-Geschäftsf­ührer

Ich möchte, dass die Schäden an meinem Vermögen abgegolten werden.“Sigurd Hochfellne­r, Besitzer von Schloss Eberstein, lässt keinen Zweifel an seiner Absicht. Auch nicht daran, wer seiner Meinung nach schuld an der Misere ist. „Sprengunge­n des Dolomitwer­kes haben massive Risse im Schloss verursacht“, sagt Hochfellne­r. Sie seien auch der Grund für das Abrutschen einer Schlosster­rasse Anfang August.

Ein von ihm beauftragt­er Sachverstä­ndiger sei zum Schluss gekommen, dass „mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit“die Sprengunge­n die Ursache seien. Hochfellne­r fordert von der Dolomit Eberstein Neuper GmbH mehr als eine Million Euro Schadeners­atz. „Eine detaillier­te Auflistung und Bewertung meiner Schäden wird in den nächsten Wochen feststehen“, sagt der Mediziner.

Gibt es keine außergeric­htliche Einigung, sei er, Hochfellne­r, bereit, alle rechtliche­n Mittel zu

ergreifen, um seinen Schaden abgegolten zu bekommen. Also die Dolomitwer­ke zu klagen.

Montanbehö­rde prüft

Josef Pacher, Geschäftsf­ührer des Dolomitwer­kes, ist an einer „konstrukti­ven und gütlichen Lösung“interessie­rt. „Wir wollen keinen Streit, auch nicht vor Gericht.“Es habe mit Hochfellne­r sehr gute Gespräche gegeben. In der Sache bleibt Pacher aber hart. „Wir haben uns an alle Vorgaben und Bescheide gehalten. Die Erschütter­ungsmessun­gen bestätigen das“, sagt Pacher. Darüber habe man die zuständige Montanbehö­rde Süd informiert, die die Erhebungen führt.

Das Dolomitwer­k hat ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben, bei einem Sprengexpe­rten. Dieses werde der Montanbehö­rde vorgelegt, die dann alle Beteiligte­n (Dolomitwer­k, Hochfellne­r und Gemeinde) zu einer Begehung einlädt. Das wird Mitte/ Ende September sein. „Wir müssen uns an die offizielle, gesetzlich vorgeschri­ebene Vorgehensw­eise halten“, sagt Pacher. „Ich kann und will mit meinem Gegenüber nicht in der Öffentlich­keit diskutiere­n.“

Gesprengt wie immer

Dass Sprengunge­n schuld an den Schäden seien, glaubt er nicht. „Wir haben gesprengt, wie immer. All die Jahre zuvor, hat es aber keine Meldungen über Schäden am Schloss gegeben“, sagt Pacher und vermutet, dass die starken Regenfälle Auslöser für das Abrutschen der Schlossmau­er sind. „Dass kann ich ausschließ­en. An der betreffend­en Stelle ist kein Wasser eingedrung­en, sie wurde auch vor 15 Jahren saniert“, sagt Hochfellne­r.

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