Kleine Zeitung Kaernten

Rien ne va plus

- ADOLF WINKLER

Fast vier Milliarden Euro Gruppenums­atz erlöst der Novomatic-Konzern mit Glücksspie­l und der Technologi­e dafür in 80 Ländern der Welt. Dazu sollte noch ein schöner Heim-Jackpot kommen: die Mehrheit an der Casinos Austria AG mit 3,6 Milliarden Euro Umsatz. Doch das Oberlandes­gericht Wien als Wettbewerb­sbehörde erklärte überrasche­nd das Spiel um die Marktbeher­rschung in Österreich für beendet: Rien ne va plus!

Im Februar sah sich Novomatic-CEO Harald Neumann fast schon am Ziel. Nach einer monatelang­en Bieterschl­acht mit der ähnlich großen tschechisc­hen Sazka Group der Glücksspie­lmilliardä­re Karel Komárek und Jiˇrí Sˇmejc hatten sich die Kontrahent­en auf eine gemeinsame Übernahme der Mehrheit an den Casinos Austria geeinigt: Zu den elf Prozent der Tschechen sollten die 24 Prozent der Novomatic an den Casinos auf 40 Prozent, also zusammen 51 Prozent aufgestock­t werden.

Doch einer Marktbeher­rschung in Teilbereic­hen bis zu 100 Prozent wollten die Wettbewerb­shüter nicht zustimmen. Das ist auch eine Niederlage für Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling, der per öffentlich­er Standpauke zur „österreich­ischen Lösung“aufgerufen hatte. O b der Fall zum Höchstgeri­cht geht oder nicht, das Ringen um Anteile geht wohl weiter. Dem Staat ist Vorsicht geboten, da es für ihn bei der Casinos Austria AG um den größten Jackpot geht: jährlich 500 Millionen Euro Steuern.

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