Schlaglöcher
Im Prinzip kennt man den Ablauf: Auf ein Sportgroßereignis mit (zu wenig) Medaillen für das „Ich-wärso-gern-ein-Sportland“-Land folgt Krisengeschrei. Die Politik muss raus aus dem Sport, heißt es dann. Die Sportförderung gehört verändert, heißt es dann. Und nur die tägliche Turnstunde kann helfen, heißt es dann.
Hans Peter Doskozil ist erst seit kurzer Zeit Sportminister. Und doch packt er an, will Veränderung, stößt Neues an. In der Kürze wirkt das fast so, als ob ein Einzelner über Jahre aufgerissene Schlaglöcher stopfen will, weil die Sanierung der Medaillenstraße nicht und nicht in Schwung kommt. Das ist löblich. Doch bei Weitem nicht genug.
Dem Sport in Österreich fehlt nach wie vor die Akzeptanz, das Einsehen der Gesellschaft, dass Bewegung per se nichts Schlechtes ist, sondern Selbstverständlichkeit sein sollte, speziell für Kinder. Denn nur aus Kindern, die sich bewegen, können einmal Sportler werden.
Was der Sport dafür zu viel hat in diesem Land, ist politische Einmischung. Dass der Gewerkschaftsbund Rudi Hundstorfer zum Präsidenten des Sports macht, ist eine (leider) typische Posse. der, um das obige Bild zu vollenden: der Sportminister versucht, Schlaglöcher auf der Sportstraße notdürftig zu flicken. Seine eigene Partei reißt knapp dahinter aber den holprigen Belag überhaupt mit dem Bagger weg.
Der Verlierer steht fest: immer der Sport.
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