Er verlieh dem Kick sehr viel Gewicht
ÖFB-General Alfred „Gigi“Ludwig wurde standesgemäß in die Pension verabschiedet.
Er erfüllte den ÖFB mit seinem voluminösen taktischen Geschick, das auch abseits des Spielfeldes nötig ist, um dem Fußball Gewicht zu verleihen. Und der ÖFB erfüllte ihn, Alfred Ludwig, genannt „Gigi“, weil er einst, 1970, zufälligerweise im gleichen Spital behandelt worden war wie der altitalienische Kicker-Star Luigi „Gigi“Riva. Nach 66 Lebens- und 35 Generalsjahren im größten österreichischen Sportverband ging Ludwig in Pension. Das reicht, um die gesamte heimische Fußball-Prominenz vergangener und aktueller Tage zu einem Abschiedsabend im angemessenen Format, also in großem Rahmen, im Wiener Kursalon Hübner zu versammeln.
Gastgeber Leo Windtner, der gegenwärtige ÖFB-Präsident, begrüßte u. a. Sportminister Hans Peter Doskozil, der Ludwig das Große Ehrenzeichen der Republik verlieh und die Gelegenheit nützte, um den Neubau bzw. die Totalsanierung des Ernst-Happel-Stadions zu thematisieren. Es ist ein lang gehegter Wunsch von Ludwig, der stets die bei der HeimEuropameisterschaft 2008 dahingehend „verpasste Chance“bedauerte. Das Turnier war der Höhepunkt im Schaffen des abgetretenen Generalsekretärs bzw. -direktors, der, wie der frühere Verbandschef Beppo Mauhart in seiner Laudatio anmerkte, den ÖFB seit dessen Amtsantritt 1981 von einem Intrigenstadl, der von „Almosen aus schwarzen Kassen“gespeist worden sei, zu einem ansehnlichen, florierenden Wirtschaftsunternehmen entwickelt habe.
Kabarettist Alex Kristan imitierte u. a. die Anwesenden Herbert Prohaska und Toni Polster. Gesichtet wurden ferner viele Alt-Internationale wie Ex-Teamchef Josef Hickersberger, Franz Hasil, Kurt Jara u. v. m. Das Nationalteam unter Marcel Koller hatte für Ludwig auch ein Präsent parat.