Gold und Geld
Die Ausstattungsorgie in „Die Liebe der Danae“gab es quasi vor: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch nicht beim „weltbesten Klassik-Festival“, als das sich die Salzburger Festspiele wohl immer noch gern sehen.
Dabei gilt dort wie überall, wo Kultur mit Leidenschaft gemacht wird, das masochistische Lustprinzip von Samuel Beckett: „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“
Sven-Eric Bechtolf kennt den Spruch bestimmt. Nach dem Absprung des schnellen Hirschen Alexander Pereira ist er ja 2014 zum Intendantenposten gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Und ein Festival zwischen Interregnum und Umbruch ist gewiss nicht leicht zu schaukeln.
Auch er musste erkennen, dass Alleinstellungsmerkmale für Salzburg oft nicht mehr gelten. Zum Beispiel, wenn aus dem einmal mehr hervorragenden Konzertprogramm Franz Welser-Möst mit seinem Cleveland Orchestra einen Tag nach Salzburg dasselbe Programm in Grafenegg/NÖ wiederholt. ort geht ja Onkel Erwin mit dem Füllhorn um und schüttet die Hälfte des 7,8-Millionen-Euro-Budgets aus. Zum Vergleich: Die styriarte hat einen Gesamtetat von 2,9 Millionen, der Carinthische Sommer 1,6 Millionen.
Paradoxer Trost für Salzburg mit Blick auf Grafenegg: Vielleicht ist Geld doch alles?
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