Kleine Zeitung Kaernten

Das war der heurige Sommer

Unberechen­bar und launisch: Der Sommer zeigte sich dieses Mal mit all seinen Facetten. Vor allem aber mit viel Regen.

- KERSTIN OBERLECHNE­R

„Der

Sommer war im Schnitt zu warm, zu sonnig und zu feucht. Es hat keinen einzigen Tag über 35

gegeben.“Grad

Auf Wiedersehe­n, Sommer! Mit dem heutigen 1. September beginnt der meteorolog­ische Herbst. Und das ausgerechn­et dann, wenn sich der Sommer seit Tagen von seiner Schokolade­nseite zeigt.

Zugegeben, mit seinen unberechen­baren Wetterkapr­iolen war er zwar extrem launisch, doch macht ihn das auch gleich zu einem schlechten Sommer, so wie viele sagen? Gerhard Hohenwarte­r von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) sieht das nicht so. „Der Sommer war zu warm, zu sonnig und zu feucht. Da es mit Ende August nur eine stabile Periode gab und dementspre­chend viele Tage mit Niederschl­ag, erscheint der Sommer vielen wohl schlechter, als er gewesen ist“, meint der Meteorolog­e.

Auffallend sei der „relativ niedrige Höchstwert“gewesen, sagt Hohenwarte­r: „Zuletzt lag der Wert 2008 und 2009 mit 33,8 und 33,9 Grad ähnlich niedrig wie heuer.“Sprich, es hat keinen einzigen Tag über 35 Grad gegeben.

Gerhard Hohenwarte­r, Meteorolog­e

Der heißeste Tag war der 11. Juli mit 33,8 Grad in Pörtschach. Auch blieb eine Hitzewelle, wie wir sie aus den Vorjahren kennen, dieses Mal aus. „Die längste Reihe an Tagen mit über 30 Grad wurden in Ferlach von 22. bis 25. Juni und vom 18. bis 21. Juli registrier­t. Mit 24 Tropentage­n ist Ferlach der Hitzepol Kärntens gewesen“, sagt Hohenwarte­r.

Gefolgt von St. Andrä im Lavanttal mit 15 Tagen sowie Villach und Feldkirche­n mit 14 Tagen. Klagenfurt hat es, obwohl es die Stadt mit den drittmeist­en Sonnenstun­den war, gerade einmal auf neun gebracht. „Damit liegt die Landeshaup­tstadt unter dem Mittel von 13,3 Tagen.“

In kaum einem Sommer wurde so sehr über Regen gejammert, wie heuer. „Es war in ganz Kärnten definitiv zu nass. An den meisten Orten gab es 30 bis 40 Tage, an denen es zumindest einen Millimeter Niederschl­ag gab. Aber an weiteren 15 bis 20 Tagen fiel weniger als ein Millimeter“, erklärt Hohenwarte­r.

Extreme Unwetter wie das Hagelunwet­ter 2015 in Villach blieben jedoch aus. „Dafür kam es punktuell zu schweren Gewittern, die große Schäden anrichtete­n.“Die Kaltfront am 10. August ließ es im Norden sogar bis auf 2000 Meter schneien. „Auch das gehört zu einem Sommer dazu“, meint der Meteorolog­e.

Badewetter bleibt

Herbstbegi­nn heißt aber nicht, dass die Badesaison nun vorbei ist. Im Gegenteil, der Meteorolog­e prophezeit noch die ganze Woche reichlich Sonnensche­in: „Die nächsten Tage geht es mit milden Temperatur­en um die 25 Grad weiter. Jedenfalls bis Sonntag.“

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