Das war der heurige Sommer
Unberechenbar und launisch: Der Sommer zeigte sich dieses Mal mit all seinen Facetten. Vor allem aber mit viel Regen.
„Der
Sommer war im Schnitt zu warm, zu sonnig und zu feucht. Es hat keinen einzigen Tag über 35
gegeben.“Grad
Auf Wiedersehen, Sommer! Mit dem heutigen 1. September beginnt der meteorologische Herbst. Und das ausgerechnet dann, wenn sich der Sommer seit Tagen von seiner Schokoladenseite zeigt.
Zugegeben, mit seinen unberechenbaren Wetterkapriolen war er zwar extrem launisch, doch macht ihn das auch gleich zu einem schlechten Sommer, so wie viele sagen? Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sieht das nicht so. „Der Sommer war zu warm, zu sonnig und zu feucht. Da es mit Ende August nur eine stabile Periode gab und dementsprechend viele Tage mit Niederschlag, erscheint der Sommer vielen wohl schlechter, als er gewesen ist“, meint der Meteorologe.
Auffallend sei der „relativ niedrige Höchstwert“gewesen, sagt Hohenwarter: „Zuletzt lag der Wert 2008 und 2009 mit 33,8 und 33,9 Grad ähnlich niedrig wie heuer.“Sprich, es hat keinen einzigen Tag über 35 Grad gegeben.
Gerhard Hohenwarter, Meteorologe
Der heißeste Tag war der 11. Juli mit 33,8 Grad in Pörtschach. Auch blieb eine Hitzewelle, wie wir sie aus den Vorjahren kennen, dieses Mal aus. „Die längste Reihe an Tagen mit über 30 Grad wurden in Ferlach von 22. bis 25. Juni und vom 18. bis 21. Juli registriert. Mit 24 Tropentagen ist Ferlach der Hitzepol Kärntens gewesen“, sagt Hohenwarter.
Gefolgt von St. Andrä im Lavanttal mit 15 Tagen sowie Villach und Feldkirchen mit 14 Tagen. Klagenfurt hat es, obwohl es die Stadt mit den drittmeisten Sonnenstunden war, gerade einmal auf neun gebracht. „Damit liegt die Landeshauptstadt unter dem Mittel von 13,3 Tagen.“
In kaum einem Sommer wurde so sehr über Regen gejammert, wie heuer. „Es war in ganz Kärnten definitiv zu nass. An den meisten Orten gab es 30 bis 40 Tage, an denen es zumindest einen Millimeter Niederschlag gab. Aber an weiteren 15 bis 20 Tagen fiel weniger als ein Millimeter“, erklärt Hohenwarter.
Extreme Unwetter wie das Hagelunwetter 2015 in Villach blieben jedoch aus. „Dafür kam es punktuell zu schweren Gewittern, die große Schäden anrichteten.“Die Kaltfront am 10. August ließ es im Norden sogar bis auf 2000 Meter schneien. „Auch das gehört zu einem Sommer dazu“, meint der Meteorologe.
Badewetter bleibt
Herbstbeginn heißt aber nicht, dass die Badesaison nun vorbei ist. Im Gegenteil, der Meteorologe prophezeit noch die ganze Woche reichlich Sonnenschein: „Die nächsten Tage geht es mit milden Temperaturen um die 25 Grad weiter. Jedenfalls bis Sonntag.“