Kleine Zeitung Kaernten

„Hier wird Politik auf

Busfahrer plädieren für ein Ende der Busbuchten in der Villacher Straße. Eine Testphase wird die Entscheidu­ng bringen. ARBÖ ortet unprofessi­onelles Verhalten der Politik.

- MARKUS SEBESTYEN

Die Überraschu­ng bei den Bus-Chauffeure­n der Stadtwerke Klagenfurt war groß. Denn eigentlich war das gewünschte Aus für die Busbuchten in der Villacher Straße im Zuge der geplanten Sanierungs­arbeiten schon beschlosse­ne Sache. Bis das Land Kärnten (übernimmt 75 Prozent der Kosten) nach einem Aufschrei der Autofahrer einen Rückzieher machte. „Die Busbuchten bleiben“, verlautbar­te Straßenbau­referent Gerhard Köfer (Team Kärnten/ Stronach) Ende Juli.

Stadt und Land haben sich auf einen Kompromiss geeinigt: Bevor eine Entscheidu­ng fällt, gibt es eine Erhebung. Mit Schulbegin­n in zwei Wochen wird gestartet, Anfang Oktober soll das Ergebnis vorliegen. „Wir waren wirklich verblüfft. Aus unserer Sicht ist das eine künstliche Diskussion. Hier wird Politik auf Zuruf betrieben“, sagt Stadtwerke­Fahrdienst­leiter Walter Fugger. Die Entwicklun­g gehe in allen Großstädte­n weg von Busbuchten hin zu Fahrbahnha­ltestellen.

Mit der Stoppuhr

Dabei stehe das Thema Barrierefr­eiheit im Vordergrun­d. Für Beeinträch­tigte und ältere Menschen oder Fahrgäste mit Kinderwage­n seien Haltestell­en entlang der Fahrtstrec­ke aufgrund der besseren Einstiegsm­öglichkeit­en bei allen vier Türen eine große Erleichter­ung. „Nicht zu vergessen die Menschen mit Rollatoren. Das werden immer mehr“, sagt Fugger, der vor 32 Jahren seinen ersten Stadtwerke-Bus gelenkt hat. Die Hauptsorge der Autofahrer ist die Behinderun­g des Fließverke­hrs durch die anhaltende­n Busse. Bei einer Testfahrt gestern früh wurden im Schnitt 15 Sekunden Wartezeit pro Haltestell­e gemessen. Zehn Sekunden mehr sind es, wenn der Busfahrer noch eine Karte verkaufen muss. Auch der Schulbegin­n wird die Steh-

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