„Hier wird Politik auf
Busfahrer plädieren für ein Ende der Busbuchten in der Villacher Straße. Eine Testphase wird die Entscheidung bringen. ARBÖ ortet unprofessionelles Verhalten der Politik.
Die Überraschung bei den Bus-Chauffeuren der Stadtwerke Klagenfurt war groß. Denn eigentlich war das gewünschte Aus für die Busbuchten in der Villacher Straße im Zuge der geplanten Sanierungsarbeiten schon beschlossene Sache. Bis das Land Kärnten (übernimmt 75 Prozent der Kosten) nach einem Aufschrei der Autofahrer einen Rückzieher machte. „Die Busbuchten bleiben“, verlautbarte Straßenbaureferent Gerhard Köfer (Team Kärnten/ Stronach) Ende Juli.
Stadt und Land haben sich auf einen Kompromiss geeinigt: Bevor eine Entscheidung fällt, gibt es eine Erhebung. Mit Schulbeginn in zwei Wochen wird gestartet, Anfang Oktober soll das Ergebnis vorliegen. „Wir waren wirklich verblüfft. Aus unserer Sicht ist das eine künstliche Diskussion. Hier wird Politik auf Zuruf betrieben“, sagt StadtwerkeFahrdienstleiter Walter Fugger. Die Entwicklung gehe in allen Großstädten weg von Busbuchten hin zu Fahrbahnhaltestellen.
Mit der Stoppuhr
Dabei stehe das Thema Barrierefreiheit im Vordergrund. Für Beeinträchtigte und ältere Menschen oder Fahrgäste mit Kinderwagen seien Haltestellen entlang der Fahrtstrecke aufgrund der besseren Einstiegsmöglichkeiten bei allen vier Türen eine große Erleichterung. „Nicht zu vergessen die Menschen mit Rollatoren. Das werden immer mehr“, sagt Fugger, der vor 32 Jahren seinen ersten Stadtwerke-Bus gelenkt hat. Die Hauptsorge der Autofahrer ist die Behinderung des Fließverkehrs durch die anhaltenden Busse. Bei einer Testfahrt gestern früh wurden im Schnitt 15 Sekunden Wartezeit pro Haltestelle gemessen. Zehn Sekunden mehr sind es, wenn der Busfahrer noch eine Karte verkaufen muss. Auch der Schulbeginn wird die Steh-