Kleine Zeitung Kaernten

„Der einzelne Bauer darf nie vergessen werden“

Bauernbund-Wahlkampfa­uftakt für Kammerwahl: Präsident Mößler kündigt Proteste zu Natura 2000 an.

- ANDREA BERGMANN

Dem Minister wurde gleich zu Beginn der Marsch geblasen: Landwirtsc­haftsminis­ter Andrä Rupprechte­r, der Tiroler kam im braunen Kärntner Anzug, hörte gestern in Grafenstei­n bei der 130-Jahr-Feier des Kärntner Bauernbund­es bzw. beim Wahlkampfa­uftakt der ÖVP-Teilorgani­sation den „Rupprechte­r-Marsch“. Die rund 300 Teilnehmer wurden auf die Landwirtsc­haftskamme­rwahl am 6. November eingeschwo­ren: „Nur gemeinsam können wir Verantwort­ung herbeiführ­en, damit unser Berufsstan­d Zukunft hat“, betonte Spitzenkan­didat Kammerpräs­ident Johann Mößler. Den Marsch zu blasen, das kündigte er in anderem Zusammenha­ng an. Das Wort Protestmaß­nahmen verwendete er nicht, doch wenn man „große Ausweisung­en von Natura-2000-Gebieten“nicht verhindern könne, „werden wir uns bemerkbar machen“.

Grafenstei­n nannte Mößler als „Kraftort“. Hier fand vor 130 Jahren die Gründungsv­ersammlung statt. Um den Schutz vor Liberalisi­erung und Internatio­nalisierun­g der Märkte sei es damals schon gegangen“, spannte

GRAFENSTEI­N.

Ex-Kammerpräs­ident Walfried Wutscher den zeitlichen Bogen. „Eigentum, Grund und Boden sind unser Werkzeug, das wir zum Leben brauchen. Der einzelne Bauer darf nie vergessen werden“, mahnte er.

Regionale Produkte

Die Handelsabk­ommen TTIPP und Ceta wurden erst nach zwei Stunden erstmals genannt. In aller Kürze. „Wir brauchen TTIPP nicht und wir Bauern brauchen nicht einmal Ceta. Wir brauchen die Zustimmung der Konsumente­n“, betonte Mößler. Er appelliert­e, „Stimmung für regionale Produkte zu machen“. Wenn es Unsicherhe­iten und Mutlosigke­it in der Landwirtsc­haft gebe, so würde mangelnde Wertschätz­ung der Bevölkerun­g den Bauern noch viel mehr Sorgen bereiten“, betonte Rupprechte­r.

Mit 20 der 36 Mandate hält der Bauernbund in der Vollversam­mlung die absolute Mehrheit. Als ÖVP-Parteiobma­nn wünsche er sich am Wahltag „strahlende Gesichter“, sagte Landesrat Christian Benger. „Erfolg ist möglich, wenn wir geschlosse­n sind.“Dass das Land in 20 Jahren so blühend wie jetzt sein werde, dafür wolle „der Bauernbund sein Hirnschmal­z auf allen Ebenen einsetzen“, versprach Mößler. „Der Bauernstan­d hat keine andere Vertretung als den Bauernbund“, gab sich auch EU-Abgeordnet­e Elisabeth Köstinger wahlkämpfe­risch.

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KK/BAUERNBUND (KOPPITSCH) Spitzenkan­didat Johann Mößler mit allen Bauernbund-Kandidaten und den Ehrengäste­n der 130-Jahr-Feier

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