Laptop-Zwang.
Elternvertreter wehren sich gegen Laptops und Tablets als verpflichtende Lernmittel.
Zum Schulstart zu besorgen: zwei Hefte, ein Taschenrechner, ein Zirkel und ein Laptop. Elternvertreter fürchten, dass das an Bundesschulen bald Realität werden könnte.
Grund ist ein Rundschreiben des Bildungsministeriums. Unter dem Punkt Lernmittel stehen dort neben Füllfeder und Heft erstmals auch Laptop und TabletPC. Mit dem Nachsatz: „Grundsätzlich sind diese Lern- und Arbeitsmittel von den SchülerInnen beziehungsweise deren Erziehungsberechtigten bereitzustellen beziehungsweise zu beschaffen.“Müssen die Eltern ihren Kindern also einen Laptop oder ein Tablet für die Schule kaufen? „Das wäre eine schwere finanzielle Belastung. Viele sozial schwächere Familien können sich diese Geräte nicht leisten“, sagt Gertrud Kalles-Walter, Präsidentin des Landesverbands der Kärntner Elternvereine. Im Bildungsministerium wird von einem Missverständnis gesprochen. „Das heißt nicht, dass jeder Schüler jetzt einen Laptop braucht. Mit dem Rundschreiben sollte nur klargestellt werden, dass, wenn einer benötigt wird, die Schüler oder Eltern dafür aufkommen müssen“, sagt Patrizia Pappacena, Sprecherin von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ). Zahlen müssen Eltern etwa, wenn ihr Kind in eine sogenannte Laptop-Klasse geht. Um eine solche Klasse zu gründen, braucht es aber die Zustimmung von Schülern und Eltern im Schulgemeinschaftsausschuss.
Auch Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger (SPÖ) glaubt nicht an einen LaptopZwang: „Der Lehrer kann nicht willkürlich sagen, dass die Schüler jetzt einen Laptop kaufen müssen.“Elternvertreterin Kalles-Walter bleibt beunruhigt: „Wenn der Lehrer Laptops im Unterricht haben will, kann er sich auf dieses Rundschreiben beziehen. Die Eltern bleiben dann auf den Kosten sitzen.“