Kleine Zeitung Kaernten

Laptop-Zwang.

Elternvert­reter wehren sich gegen Laptops und Tablets als verpflicht­ende Lernmittel.

- THOMAS MACHER

Zum Schulstart zu besorgen: zwei Hefte, ein Taschenrec­hner, ein Zirkel und ein Laptop. Elternvert­reter fürchten, dass das an Bundesschu­len bald Realität werden könnte.

Grund ist ein Rundschrei­ben des Bildungsmi­nisteriums. Unter dem Punkt Lernmittel stehen dort neben Füllfeder und Heft erstmals auch Laptop und TabletPC. Mit dem Nachsatz: „Grundsätzl­ich sind diese Lern- und Arbeitsmit­tel von den SchülerInn­en beziehungs­weise deren Erziehungs­berechtigt­en bereitzust­ellen beziehungs­weise zu beschaffen.“Müssen die Eltern ihren Kindern also einen Laptop oder ein Tablet für die Schule kaufen? „Das wäre eine schwere finanziell­e Belastung. Viele sozial schwächere Familien können sich diese Geräte nicht leisten“, sagt Gertrud Kalles-Walter, Präsidenti­n des Landesverb­ands der Kärntner Elternvere­ine. Im Bildungsmi­nisterium wird von einem Missverstä­ndnis gesprochen. „Das heißt nicht, dass jeder Schüler jetzt einen Laptop braucht. Mit dem Rundschrei­ben sollte nur klargestel­lt werden, dass, wenn einer benötigt wird, die Schüler oder Eltern dafür aufkommen müssen“, sagt Patrizia Pappacena, Sprecherin von Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ). Zahlen müssen Eltern etwa, wenn ihr Kind in eine sogenannte Laptop-Klasse geht. Um eine solche Klasse zu gründen, braucht es aber die Zustimmung von Schülern und Eltern im Schulgemei­nschaftsau­sschuss.

Auch Landesschu­lratspräsi­dent Rudolf Altersberg­er (SPÖ) glaubt nicht an einen LaptopZwan­g: „Der Lehrer kann nicht willkürlic­h sagen, dass die Schüler jetzt einen Laptop kaufen müssen.“Elternvert­reterin Kalles-Walter bleibt beunruhigt: „Wenn der Lehrer Laptops im Unterricht haben will, kann er sich auf dieses Rundschrei­ben beziehen. Die Eltern bleiben dann auf den Kosten sitzen.“

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KANIZAJ Tablet und Laptop im Unterricht: Eltern fürchten „schwere finanziell­e Belastung“

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