Forstunfall: Sohn (10) sah, wie Vater starb
Ein Landwirt bat einen Freund um Hilfe beim Baumfällen. Samstag machten sich die beiden ans Werk. Gegen 10.30 Uhr wurde der Freund durch eine hochschnellende Fichte getötet.
Diesen Unfall bezeichnet sogar ein Polizist als „besonders tragisch“: Ein Landwirt (35) bittet einen 39 Jahre alten Freund, ihm beim Fällen dürrer Bäume zu helfen. Samstagmorgen fangen die beiden in einem Waldstück in St. Paul damit an; je einer arbeitet an einem Baum. Der Freund ist professionell ausgerüstet, trägt Helm, Schutzhandschuhe und Sicherheitskleidung. Mit dabei ist der zehnjährige Sohn des späteren Opfers.
Um kurz nach zehn Uhr nimmt der Freund eine 25 Meter hohe Fichte in Angriff. Bevor sie umstürzt, warnt er, wie üblich, die anderen. Das Kind und der Landwirt schauen zu, wie der Baum fällt. Der stürzt wie geplant, schnellt dann aber wieder hoch, trifft den Freund am Kopf und bleibt auf ihm liegen.
Der Landwirt holt einen Traktor und hebt den Baum an, doch der Freund zeigt keine Lebenszeichen mehr. Der Notarzt kann später nur den Tod des Mannes feststellen und sagt, das Opfer sei an einem Schädelbasisbruch gestorben und habe keine Chance gehabt. Warum die Polizei auch noch von „tragisch“ spricht: Die Lebensgefährtin des Opfers erwartet ein Kind.
Zu Forstunfällen kommt es immer wieder. Der Mann aus St. Paul ist heuer das vierte Todesopfer in Kärnten und Osttirol. Im Jänner wurde ein 48-Jähriger in Ainet von einer gefällten Fichte erdrückt. Im Feber wurde ein 62-jähriger Völkermarkter von einem fallenden Baum erschlagen. Und am 4. Oktober traf eine Fichte einen 65-jährigen Mann tödlich am Rücken. Hinzu kommen zahlreiche weitere Unfälle, die nicht tödlich endeten.