Kleine Zeitung Kaernten

Umjubelte „Wildsau“.

KÄRNTNER DES TAGES. Max Franz (27) aus Weißbriach sorgte für die erste Abfahrtsme­daille Österreich­s seit dem Jahr 2005. Abseits der Pisten büffelt der angehende Polizeikad­ett Gesetzeste­xte.

- GEPA

Max Franz, Spitzname „Wildsau“, aus Weißbriach gewann Bronze in der WM-Abfahrt in St. Moritz.

Die Franz-Familie? Ein Gitschtale­r Ski-Clan, der den heimischen Winterspor­t prägt wie die prominente­n Hinterseer­s den Kitzbühele­r SC. Papa Max (69) ist Chefskileh­rer auf dem Naßfeld, Cousin Werner (45) stand 19 Mal auf dem Weltcup-Podest (darunter zwei Siege), gewann 1998 den Kombinatio­ns-Weltcup und ist Trainer im Herrenteam. Und Schwester Julia (22) wedelte früher als Nachwuchsl­äuferin zwischen den Flaggenpaa­ren – und Max ist seit seiner Bronzemeda­ille in der WM-Abfahrt in St. Moritz endgültig der „Hahn im Korb“bei den Angehörige­n – und im 1000-Seelen-Ort.

Wann immer es der prall gefüllte Terminkale­nder dem heimatverb­undenen Athleten erlaubt, fährt er heim nach Weißbriach. „Da kann ich mich richtig erholen und meinen Kopf freibekomm­en“, weiß der aktuell Neunte im Abfahrts-Weltcup. Familiäre und soziale Kon- sind ihm besonders wichtig. Im Sommer rattert er mit seiner Trialmasch­ine durch die Bergwelt, auf lokalen Festivität­en und bei der Sonntag-Messe in der Kirche zum Heiligen Johannes ist er genauso anzutreffe­n wie hinter der Theke, wenn seine Freunde vom Anhängerkl­ub Party feiern.

Der ehemalige Tourismuss­chüler wollte schon immer Rennläufer werden, Werner war sein großes Vorbild gewesen. „Ich bewunderte ihn, wie er furchtlos die Hänge herunterja­gte“, erinnert sich der 27-jährige ÖSV-Abfahrer. Maxi war erst 18 Monate, als ihn sein Vater erstmals Mini-Brettln an seine kleinen Füße schnallte, mit zweieinhal­b fuhr der Kleine am benachbart­en Hang schon Bogerln. Die ersten neuen Skier, die er als Dreijährig­er vom Christkind bekommen hatte, sorgten bald für Urkunden und Platzierun­gen in den Bambini- Wertungen. Max sen. war immer dabei, führte seinen Sohn bis in den ÖSV-Kader.

Mit 26 feierte der oft von Verletzung­en gehandicap­te Gitschtale­r in seinem 91. Rennen seinen ersten Weltcup-Sieg. Einen Tag vor seinem Gröden-Triumph im letzten Dezember hatte ihm der mitgereist­e Fanklub einen Glücksbrin­ger geschenkt, seit damals ziert die Anstecknat­akte del mit dem Wildsau-Kopf seine Wollmütze. Auf seinem Rennhelm ist der „schweinisc­he“Talisman schon seit Jahren verewigt. Susanne Enzi aus Hermagor hat das spezielle Motiv kreiert. „Ich bin aber keinesfall­s abergläubi­sch“, weist der in Klagenfurt geborene Skirennläu­fer hin. „Aber sehr organisier­t und strukturie­rt,“ergänzt Franz.

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Max bewunderte Cousin Werner für seine „Furchtlosi­gkeit“
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Schon der kleine Max hatte einen eisernen Willen und Fahrtalent

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