Alma Deutscher (12) eröffnet im Juli das Festival.
Der Carinthische Sommer eröffnet mit einem 12-jährigen Talent, setzt auf Uraufführungen und hat auch auf Publikumslieblinge nicht vergessen.
Ihre erste Klaviersonate komponierte sie im zarten Alter von sechs Jahren, ihre erste Oper „The Sweeper of Dreams“(„Der Traumfeger“) als Siebenjährige. Und Ende Dezember wurde die Uraufführung ihrer Oper „Cinderella“im Wiener Casino Baumgarten vom Publikum gefeiert – da war Alma Deutscher gerade elf Jahre alt.
Am 16. Juli wird das britische Wunderkind den Carinthischen Sommer (CS) eröffnen: Die Komponistin, Pianistin und Geigerin wird selbst die Uraufführungen ihres Klavierkonzerts Nr. 1 sowie ihres Geigenkonzerts Nr. 1 übernehmen und damit auch ihr Konzertdebüt in Österreich geben. Begleitet wird die Tochter einer Organistin und eines Sprachwissenschaftlers vom Wiener KammerOrchester unter der Leitung des japanischen Dirigenten Joji Hattori.
Auch der Abschluss des Festivals am 24. und 26. August verspricht Spannendes: Das Orchestra della Svizzera Italiana spielt unter der Leitung von Markus Poschner, der ab der kommenden Spielzeit Chefdirigent des Brucknerorchesters Linz ist, alle vier Brahms-Sinfonien. Dem in Lugano ansässigen Rundfunkorchester geht es dabei um eine Annäherung an den Originalklang der Brahms-Zeit.
Dazwischen eingebettet hat Intendant Holger Bleck in seiner zweiten Saison ein vielfältiges Programm, das unter dem Motto steht „Nicht genug geküsst“. Entnommen hat er es einem Gedicht des persischen Dichters Hafis. Dessen Werke sind denn auch Ausgangspunkt für einen Konzertnachmittag auf Schloss Damtschach (6. August), den die australische Komponistin Tamara Friebel gemeinsam mit den Geschwistern Orsini-Rosenberg gestalten wird.
Im Domenig-Steinhaus kommen „Neue Lieder aus Kärnten“zur Uraufführung, für die Komponisten Texte unter anderem von Maja Haderlap, Josef Winkler oder Antonio Fian vertont haben. Und mit dem Ensemble Phace gibt es auch heuer wieder eine musikalische Wanderung durch das Stift Ossiach, in dessen Rahmen auch Daniel Serranos Siegerwerk des 3. Nikolaus Fheodoroff Kompositionspreises zu hören sein wird. Dazu kommen Jazz-Konzerte (unter anderem mit den Kärntnern Lukas Kranzelbinder sowie Klemens Marktl), Crossover-Projekte (etwa die Unterbiberger Hofmusik aus Bayern) oder geistliche Musik (das Frauen-Acapella-Ensemble Sjaella).
Abgerundet wird das Pro-
gramm mit Publikumslieblingen wie Rudolf Buchbinder oder den Wiener Sängerknaben, Picknickkonzerten und den traditionellen Sonntagsmessen in der Stiftskirche Ossiach. Und auch die Reihe „CS unterwegs“wird wieder aufgenommen: Wie im Vorjahr sind das Blechreiz Brassquintett mit Nataˇsa Konzilia als musikalische Botschafter quer durch Kärnten in Bahnhöfen, Strandbädern, Gasthäusern oder auf Plätzen unterwegs. Im Gepäck haben sie unter anderem Volkslieder, die der österreichische Komponist und (Jazz-)Pianist Oskar Aichinger neu arrangiert hat.