Alpenverein kämpft für freien Zugang
Eine von BH verordnete Wildruhezone sperrt im Maltatal Eiskletterer aus. Jetzt protestiert Alpenverein: Man befürchtet, dass das Beispiel Schule macht.
Grundsätzlich könnte man damit alles sperren“, sagt Joachim Gfreiner, Vorsitzender des Alpenvereins Kärnten. Gemeint ist damit eine Wildruhezone im Maltatal, die auf 56 Hektar zwischen Dezember und März Eiskletterern den Zugang zu einigen Eisfällen verwehrt.
Die BH Spittal hat nämlich, auf Antrag der „Zundel’schen Forstverwaltung“als Besitzer der Flächen eine Wildruhezone verordnet. Wildbiologische Gutachten und Stellungnahmen von Forsttechnikern und des Bezirksjagdbeirates hätten den Ausschlag gegeben. „Die Gutachten sind völlig falsch, wer-
aber von der Kärntner Jägerschaft mitgetragen und das ist bedauerlich“, sagt Gfreiner. Im Maltatal werde mit dieser Verordnung ein beginnender Tourismus zerstört. Weil man eine Dammbruch-Wirkung befürchtet, steigen der Bürgermeister von Malta, Klaus Rüscher, sowie der Österreichische Alpenverein jetzt auf die Barrikaden. „Wir müssen Flagge zeigen“, sagt Gfreiner. Und Rüscher ergänzt: „Unser Ziel ist es, in solchen Fällen Parteistellung zu bekommen.“Diese hatte man in dem Verfahren nämlich nicht. Ulrich Maxim Zundel sieht das anders: „Die Behörde hat sehr ausgewogen untersucht. Das öffentliche Wegerecht ist ja nur bedingt eingeschränkt. Die Tafeln, die wir aufgestellt haben, gelten ja nicht für Wanderwege oder Loipen“, sagt Zundel. Die Ruhezoden ne sei notwendig gewesen, um seinem Wildbestand im Winter eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. „Wir waren auch verhandlungsbereit“, fügt Zundel hinzu. Gfreiner wundert sich jedenfalls, dass man das Kärntner Jagdgesetz „so verbiegen“kann. Er will jetzt versuchen, alle Beteiligten – von der Jagd bis hin zum Tourismus – in Entscheidungen zur Besucherlenkung in Kärnten einzubeziehen.
Landesjägermeister Ferdinand Gorton versteht die Aufregung nicht: „Alles, was zur Ruhe des Wildes beiträgt, wird von der Kärntner Jägerschaft unterstützt. Daran halten wir uns.“Zundel kündigt auch an, die bis 2020 geltende Ruhezone zu verlängern.
Das Kärntner Jagdgesetz gehört geändert. Wenn dieser Fall Schule macht, könnte man alle Gebiete sperren. Joachim Gfreiner, AV-Chef