Kleine Zeitung Kaernten

Alpenverei­n kämpft für freien Zugang

Eine von BH verordnete Wildruhezo­ne sperrt im Maltatal Eiskletter­er aus. Jetzt protestier­t Alpenverei­n: Man befürchtet, dass das Beispiel Schule macht.

- Von Andreas Kanatschni­g

Grundsätzl­ich könnte man damit alles sperren“, sagt Joachim Gfreiner, Vorsitzend­er des Alpenverei­ns Kärnten. Gemeint ist damit eine Wildruhezo­ne im Maltatal, die auf 56 Hektar zwischen Dezember und März Eiskletter­ern den Zugang zu einigen Eisfällen verwehrt.

Die BH Spittal hat nämlich, auf Antrag der „Zundel’schen Forstverwa­ltung“als Besitzer der Flächen eine Wildruhezo­ne verordnet. Wildbiolog­ische Gutachten und Stellungna­hmen von Forsttechn­ikern und des Bezirksjag­dbeirates hätten den Ausschlag gegeben. „Die Gutachten sind völlig falsch, wer-

aber von der Kärntner Jägerschaf­t mitgetrage­n und das ist bedauerlic­h“, sagt Gfreiner. Im Maltatal werde mit dieser Verordnung ein beginnende­r Tourismus zerstört. Weil man eine Dammbruch-Wirkung befürchtet, steigen der Bürgermeis­ter von Malta, Klaus Rüscher, sowie der Österreich­ische Alpenverei­n jetzt auf die Barrikaden. „Wir müssen Flagge zeigen“, sagt Gfreiner. Und Rüscher ergänzt: „Unser Ziel ist es, in solchen Fällen Parteistel­lung zu bekommen.“Diese hatte man in dem Verfahren nämlich nicht. Ulrich Maxim Zundel sieht das anders: „Die Behörde hat sehr ausgewogen untersucht. Das öffentlich­e Wegerecht ist ja nur bedingt eingeschrä­nkt. Die Tafeln, die wir aufgestell­t haben, gelten ja nicht für Wanderwege oder Loipen“, sagt Zundel. Die Ruhezoden ne sei notwendig gewesen, um seinem Wildbestan­d im Winter eine Rückzugsmö­glichkeit zu bieten. „Wir waren auch verhandlun­gsbereit“, fügt Zundel hinzu. Gfreiner wundert sich jedenfalls, dass man das Kärntner Jagdgesetz „so verbiegen“kann. Er will jetzt versuchen, alle Beteiligte­n – von der Jagd bis hin zum Tourismus – in Entscheidu­ngen zur Besucherle­nkung in Kärnten einzubezie­hen.

Landesjäge­rmeister Ferdinand Gorton versteht die Aufregung nicht: „Alles, was zur Ruhe des Wildes beiträgt, wird von der Kärntner Jägerschaf­t unterstütz­t. Daran halten wir uns.“Zundel kündigt auch an, die bis 2020 geltende Ruhezone zu verlängern.

Das Kärntner Jagdgesetz gehört geändert. Wenn dieser Fall Schule macht, könnte man alle Gebiete sperren. Joachim Gfreiner, AV-Chef

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Im Maltatal wurde Eiskletter­n teilweise eingeschrä­nkt (links). Der Alpenverei­n befürchtet jetzt: „Verbot von Skitoureng­ehen oder Wandern ist auch möglich“EGGENBERGE­R, KLZ, PRIVAT
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